Dienstag, 30. April 2013

7. Kapitel / 1



Sterne über Samaná


Pünktlich zur verabredeten Zeit trafen sich die Freunde an der Hotelrezeption. Damit Heidrun vorher keinen Verdacht schöpft, hatten sie ihr erzählt, dass der Hotelmanager für interessierte Urlauber Abendwanderungen anbietet und sie nun daran teilnehmen wollen. Herr Ramirez spielte sehr gut mit und übernahm die Führung. Über bisher von ihnen unentdeckte verschlungene Pfade führte der Weg durch den Hotelpark. Nach ca. 10 Minuten Fussweg blieb ihr Führer stehen und befahl, den Damen Augenbinden anzulegen. Natürlich bekam nur Heidrun ein Seidentuch um den Kopf gewickelt. Micha nahm sie in den Arm und führte sie um die letzte Wegbiegung herum. Wie angewurzelt blieben Alle stehen und schauten staunend auf das sich ihnen bietende Szenario: in einer kleinen von Felsen und Palmen wie eingerahmten Bucht standen im schneeweißen Puderzuckersand vier, je zwei links und rechts, überdimensionierte bettenähnliche Möbel mit weissen Baldachinen überspannt, deren lose hängenden Enden in der leichten Brise sanft wehten. In der Mitte stand auf einem grossen roten Teppich ein riesiger achteckiger Tisch, der prachtvoll gedeckt war. In den Sand gesteckte unzählige Fackeln konnten bei einsetzender Dunkelheit entzündet werden. Als Micha nun Heidrun die Augenbinde abnahm, setzte leise Musik ein. Es war ein traumhafter Anblick und vor allem die Mädels waren total entzückt. Heidrun hatte Tränen der Rührung in den Augen als sie ihrem Micha um den Hals fiel. Die vom Manager herbei gewunkenen Kellner verteilten Champagner und Alle nahmen auf den überaus bequemen Strandbetten gemütlich Platz. Fast wie auf ein unsichtbares Signal setzte der Sonnenuntergang ein. Es war ein faszinierendes Schauspiel und stumm genossen es die Freunde. Kurz darauf brach die Nacht an und die Bediensteten setzten die Fackeln in Brand. Das ist, das ist, einfach Oberaffengeil! rief Sammy und drückte damit etwas unkonventionell aus, was alle empfanden. Herr Ramirez bat zu Tisch und wünschte, vor allem Heidrun, eine wunderschöne Geburtstagsfeier. Der Tisch war komplett in Weiss eingedeckt. Edles Porzellan, fein geschliffene Gläser in denen das Fackellicht spiegelte, schweres silbernes Besteck, silberne Kerzenleuchter mit sanft schimmernden Kerzen bestückt und blütenweisse Damastservietten wirkten edel und vornehm. Die einzigen Farbtupfer waren Blütengestecke in allen möglichen Rosetönen und ein rosa Seidentüchlein für jeden Gast, auf das kunstvoll die Menüauswahl gedruckt war. Kira flüsterte Sammy zu: Wenn ich irgendwann einmal heiraten sollte, wünsche ich mir für die Feier genau so ein Ambiente. Es ist so wunderschön! Ich bin ganz überwältigt. Samantha nickte nur stumm. Jeder Gast konnte sich sein Menü aus zur Auswahl stehenden Gerichten selbst zusammenstellen und keinem von ihnen fiel diese Aufgabe leicht. An Vorsuppen musste zwischen Blumenkohlcremesuppe mit frischem Rahm und Krabbensüppchen mit Kräutern gewählt werden. An Salaten stand Meeresfrüchtecocktail mit Cognac, Hähnchenbrustsalat mit Ananas oder gemischter Salat mit Tomaten und Gurke zur Auswahl. Das Hauptgericht war wählbar zwischen gegrillten Langustenschwänzen oder saftig gegrillten Rinder-Steaks. Dazu Kroketten, Butterkartoffeln, Safranreis oder Pommes frites. An Nachspeisen gab es gemischte Früchteteller mit drei verschiedenen Schokoladenglasuren,  Bananensplitt mit Sahne-Karamellhaube oder Fruchtcocktail nach Art des Hauses. Von jedem Gericht die doppelte Portion bitte! bestellte Thomas todernst und alle bogen sich vor Lachen, weil der Kellner so erschrocken drein blickte. Endlich hatten sich die Gäste entschieden und nachdem die Bestellungen aufgenommen waren, bekam Heidrun die heimlich mitgebrachten Geschenke. Thomas liess es sich nicht nehmen jedes neu ausgepackte Geschenk zu dokumentieren. Ja was haben wir denn da, aha, eine Goldkette mit Medaillon. Heidrun pass bloss auf, dass der Micha dich nicht kaufen will. Damit bist du gnadenlos unterbezahlt und er muss mindestens noch fünf Kamele draufpacken! Stellt Euch doch mal bildlich vor, wie Heidrun, statt mit Malteserhündchen Oscar, mit fünf Kamelen in Berlin Mitte Gassi geht… Na vielleicht tun es auch fünf dominikanische Esel, vierbeinige wohlgemerkt“ fügte er mit einem Grinsen in Miguels Richtung hinzu, „die kannst du leichter unbemerkt auf einer Grünfläche beim Alex deponieren!“ Bevor er das nächste Geschenk unter die Lupe nahm, trank Thomas einen Schluck Weisswein und nickte anerkennend. „Uups, ein Viagra-Mörser! Micha, jetzt musst du aufpassen! Ab jetzt kann dir dein Mädchen auf die Sprünge helfen, ohne dass du es, außer an deiner Leistungsfähigkeit, überhaupt bemerkst!“ Die nächste Aufmerksamkeit: „Und für passende Musik ist auch noch gesorgt - Klasse! Da werden die Nachbarn wenigstens durch Mugge vom Getobe im Schlafzimmer abgelenkt…“ So hatte er für jede Gabe einen lockeren Spruch drauf und den Geburtstagsgästen schmerzten schon die Bauchmuskeln vom vielen Lachen.


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Montag, 29. April 2013

6. Kapitel / 3



Samantha weihte Miguel in das grosse Geheimnis des Abends ein und Kira schaute sich unterdessen nochmals die Schmuckauslagen an. Eine wunderschöne Halskette gefiel ihr besonders gut,  der Anhänger aus Larimar in Silberfassung war in Form eines Seesternes gearbeitet. Sie lächelte als ihr einfiel, dass Carlos sie mein Seesternchen genannt hatte. Ein Blick auf den Preis verriet ihr, dass sie sich das edle Teil nicht leisten konnte. Die Mädchen verabschiedeten sich von Miguel und wanderten weiter durch Las Galeras. In einer kleinen Seitenstrasse fand Sammy ein schnuckeliges Häuschen mit einem grossen Schild For Rent und einer Telefonnummer. Spontan rief sie dort an, nur um in Erfahrung zu bringen, wie denn hier so die Mietpreise liegen. Eine nette Schweizerin gab sich als Besitzerin aus und bot an in fünf Minuten vor Ort zu sein, um das Haus besichtigen zu können. Uschi, wie sich die schon etwas ältere Dame vorstellte, freute sich sichtlich darauf den Freundinnen das Haus zu zeigen. Es stand inmitten eines gut gepflegten Gartens voller schöner Gewächse. Ein ummauerter Grillplatz mit dazugehöriger Sitzecke die durch ein Palmdach, das von leuchtend dunkelvioletten Bougainvilleablüten überwuchert wurde, vor Sonne und Regen geschützt war, gefiel Sam besonders gut. Im Haus gab es zwei Schlafzimmer mit dazugehörigen Badezimmern, eine geräumige Wohnküche und das Wohnzimmer. Alles war mit hellen Möbeln und zarten Stoffen eingerichtet und wirkte sehr gemütlich. Sam war restlos begeistert. Durch die Bezifferung des Mietpreises wurde sie aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.  Sie unterhielten sich noch eine Weile mit Uschi und erfuhren, dass diese schon seit 17 Jahren in Las Galeras lebt und an keinem anderen Ort der Welt je hatte leben wollen. Nachdem man sich herzlich voneinander verabschiedet hatte, schlugen Kira und Sammy den Weg Richtung Hotel ein. Sam überlegte laut: Also, wenn ich hier leben will, brauche ich unbedingt eine Arbeit. Ich würde Miguel nicht auf der Tasche liegen, sondern mein eigenes Geld verdienen wollen. Ich habe absolut keine Ahnung wie es hier mit Arbeit aussieht und welche Voraussetzungen man dafür mitbringen muss. Brauche ich dafür eine Arbeitserlaubnis? Eine Aufenthaltserlaubnis? Als was könnte ich hier überhaupt arbeiten? Heute Abend werde ich Miguel mit diesen Fragen löchern. Ich muss die Zeit die ich noch hier bin unbedingt nutzen, um Infos zu sammeln. Kira gab der Freundin recht und fasste den Entschluss, Carlos, wenn er denn wieder auftauchte, auch zu befragen. Schliesslich wollte sie, wie versprochen, Sammy  helfen. Neben Ihnen quietschte eine Bremse. Ein Motor-Dreirad, ähnlich einer Rikscha in Indien, hatte neben ihnen angehalten und der Fahrer bot seine Dienste an. Amüsiert über das lustige Fahrzeug nahmen die jungen Frauen das Angebot gerne an und ließen sich zum Paradiso chauffieren. Wir treffen uns um 18.30 Uhr an der Rezeption mit den Anderen. Miguel kommt gegen 18 Uhr zu mir, wir holen dich dann ab. Ich bin sehr gespannt auf das Dinner. Sicher wird es wunderbar romantisch! meinte Sam. Und Kira antwortete: Oh ja, ich freue mich auch schon darauf! Heidrun hat wirklich grosses Glück mit ihrem Micha, welcher Mann ist denn sonst so romantisch veranlagt und überrascht seine Liebste mit einem Candlelightdinner? Ich sollte Micha mal fragen, ob er nicht einen Bruder hat…” überlegte Kira sehr ernst laut und Samantha musste losprusten und lachte noch, als sie bereits in ihrem Hotelzimmer war.

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Sonntag, 28. April 2013

6. Kapitel / 2



Als Samantha sich einigermassen beruhigt hatte, verließen die jungen Frauen das Restaurant. Welch ein Wunder - die Sonne strahlte heiss von einem wolkenlosen Himmel! Herr Ramirez, der die Verwunderung auf ihren Gesichtern lesen konnte, lachte und meinte: Tja, so ist das in der Dominikanischen Republik. Wo eben noch graue Wolken hingen, lacht einen Moment später schon wieder die Sonne! Das ist wie im Leben, mal sieht es düster und bedrohlich aus, aber es gibt immer wieder Licht am Ende des Tunnels!
Den Rest des Vormittages verbrachten die Beiden am Pool. Faul räkelten sie sich auf den Sonnenliegen und wenn es gar zu heiss wurde, sprangen sie in das kühle Wasser desSchwimmbeckens. Der diensthabende Kellner hieß Manuel und versorgte sie ständig mit neuen leckeren Vitamindrinks aus einheimischen Früchten und Kokosmilch, natürlich ohne Alkohol. Gerne hätte er mit den Mädels angebandelt, aber zum Flirten war Beiden nicht zumute. Sam hatte sich ein Buch mitgebracht und schmökerte, während Kira versuchte die ersten Sätze ihres Reiseberichtes zu Papier zu bringen. Immer wieder zerknüllerte sie die gerade beschriebene Seite und allmählich wuchs ein kleiner Papierberg. Lass es doch einfach! Wenn dir heute nichts Gescheites einfällt, kann das schöne Papier doch auch nichts dafür! Denk dran - tranquilo heisst das Zauberwort! neckte Samantha sie. Wahrscheinlich hast du recht, ich schreibe einfach morgen oder wenn es wieder einmal regnet. grinste Kira. Thomas und Katrin kamen auch zur Poollandschaft und die Zeit verging im Flug, während der lustige Thomas Witze zum Besten gab. Später gesellten sich Heidrun und Micha dazu und zeigten Fotos die sie mit der Digitalkamera aufgenommen hatten. Hauptsächlich waren es Naturbilder und Kira staunte über die Schönheit von Kolibris, Schmetterlingen und kostbaren Blüten. Allerlei Aufnahmen von einfachen Hütten samt ihren Bewohnern, Fischerboote mit ihrem Fang und das Treiben auf dem Markt waren  außerdem dabei. Und es gab Fotos von ihrem Walausflug und Kira sah einen lachenden Martin mit vom Wind zerzaustem Haar. Sie ertappte sich dabei, länger als nötig das Display anzustarren und gab die Kamera dann schnell weiter. Dabei kam ihr die Idee, auch ein paar Fotos zu schiessen, um damit ihren Reisebericht aufpeppen zu können. Micha hatte an der Bar eine Runde Sekt bestellt und als Manuel den servierte erklärte er: Meine Heidrun hat heute Geburtstag und auch wenn sie Geburtstage dämlich findet, ist es doch ein Grund zum Anstossen! Mit grossem Hallo wurde die Neuigkeit aufgenommen und Heidrun, der es sichtlich peinlich war, wurde ausgiebig gratuliert. Als Heidrun und Samantha später die Toilette aufsuchten, verriet Micha: Ich habe für heute Abend ein romantisches Candlelightdinner am Strand in Auftrag gegeben und möchte euch Alle dazu einladen. Miguel natürlich auch. Aber es soll eine Überraschung werden und Heidrun darf absolut nichts davon erfahren! Wieder gab es ein grosses Hallo und als die beiden Mädels zurückkamen, schmunzelten alle nur wissend vor sich hin.  Langsam rückte die Mittagszeit näher und die fröhliche Runde löste sich auf, um noch vor dem Essen zu duschen. Kira weihte nun Sam in das Geheimnis ein und die fand es supersüss und oberromantisch. Spontan entschieden die Beiden am Nachmittag in den Ort zu gehen und ein kleines Geschenk für Heidrun zu kaufen. Schon beim Mittagessen überlegten sie, was ihr wohl gefallen könnte. Samantha wollte eine CD mit den neuesten Bachatta-Hits erwerben und Kira tendierte zu etwas kunstgewerblichen. Der CD-Verkäufer freute sich, dass die hübschen Urlauberinnen diesmal etwas einkauften und er beriet Sammy bei der Auswahl der CD für Heidrun fachmännisch. Bei der Gelegenheit suchte Sam für sich selbst drei Aventura-CDs und zwei Sampler mit typisch dominikanischen Rhythmen aus. Auch Kira liess sich vom Kaufrausch anstecken und erstand für sich ebenfalls einheimische Musik, Bachatta und Merengue. Im Ort statteten sie natürlich Miguel einen Besuch im Geschäft ab und Kira fand als Geschenk für Heidrun, die, wie sie wusste leidenschaftlich gern kochte, einen schön mit Schnitzereien verzierten Holzmörser und ein mit gleichem Muster versehenes Platano-Brettchen. Sie wusste nicht genau, was man damit anstellt, aber Miguel liess sich nicht lange bitten und erklärte den Verwendungszweck. Sam fand das sehr witzig, denn Heidrun würde in Deutschland wohl kaum Kochbananen finden oder um deren Zubereitung wissen. Aber Kira meinte, dass es für Dekozwecke bestens geeignet wäre und kaufte die beiden Stücke. 

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Samstag, 27. April 2013

6. Kapitel / 1



Katerstimmung am Morgen

Am nächsten Morgen regnete es und dicke Wolken hingen über dem Paradies. Kira, in deren Kopf ein Dampfhammer dröhnte, zog sich die Decke über den Kopf und wollte nie wieder das kuschelige Bett verlassen. Leise schlich sich Samantha ins Zimmer. Wohl ahnend in welchem Zustand sich die Freundin befinden würde, hatte sie für Kira Aspirin besorgt. Vorsichtig zog sie die Bettdecke zurück und grinste Kira aufmunternd an. Aus der Minibar hatte sie eine Flasche Wasser genommen und gab Kira die Tablette. Schweigend setzte sie sich auf den Bettrand und wartete, dass es dem Alkoholopfer besser ging. Nach einer Weile rappelte sich Kira auf und bevor Sam ihre neugierigen Fragen loswerden konnte, stürzte sie ins Badezimmer. Geduscht und in einen flauschigen Hotelbademantel gewickelt, kam Kira aus dem Bad und sah nicht mehr ganz so zerknittert aus wie vor 15 Minuten. Und? fragte Sam. Was, und? stellte Kira, die genau wusste was Sammy so brennend interessierte, brummend ihre Gegenfrage. Sam beschloss sie erstmal in Ruhe zu lassen und machte einen Vorschlag: Du ziehst dich jetzt gemütlich an und ich hole dich dann zum Frühstück ab. Nach einem guten Kaffee und einem Katerfrühstück sieht die Welt gleich wieder freundlicher aus. Kira zeigte sich einverstanden und die Freundin zog ab. Als sie eine Weile später im Restaurant bei einer Tasse Kaffee sassen, kam Carlos strahlend wie ein Honigkuchenpferd an ihren Tisch. Auf einem Tablett servierte er Kira einen unbekannten Drink und eine dunkelrote Rose. Er begrüsste Samantha mit einer angedeuteten Verbeugung und drückte Kira einen Kuss auf die Stirn. Wie geht es dir, Seesternchen? Ich habe dir ein Glas Medizin mitgebracht. Trink, auch wenn es nicht gut schmeckt. Ich schwöre, in fünf Minuten fühlst du dich wie neu geboren. Es ist das Geheimrezept meiner Urgrossmutter und hat mir auch schon oft geholfen. Kira schaute kläglich zu ihm auf und nahm einen kleinen Schluck des Gebräues. Es schmeckte sauer, bitter und salzig zugleich - absolut undefinierbar aus welchen Zutaten das Getränk gemixt wurde. Carlos bestand darauf, dass sie austrinkt und tapfer schluckte Kira den Rest der Flüssigkeit herunter. Carlos nickte zufrieden und erklärte, dass es bedauerlicher Weise zur Show-Probe müsse und den ganzen Tag keine Zeit für Kira hätte. Mi Estrella de Mar, mi linda Estrella, heute Abend gehöre ich nur dir! Geniesse den Tag! Ich werde dich zu finden wissen! Er küsste Kira nochmals auf die Stirn und verabschiedete sich bei Sam. Damit verschwand er. Wow, der legt sich ja ins Zeug! konstatierte Samantha. Sie löcherte Kira so lange mit Fragen, bis der nichts anderes übrig blieb, als alles was sie über Carlos wusste, haarklein zu erzählen. Unterdessen hatte der Trank wahre Wunder gewirkt und Kira verspürte einen heftigen Hunger. Als beide es sich mit hochgepackten Tellern voller Frühstücksleckereien wieder am Tisch bequem gemacht hatten, konnte sich Sammy ihren Kommentar nicht länger verkneifen: Also weisst du, ein Animateur! Das sind doch alles Weiberhelden, die es nur darauf abgesehen haben, so viele Frauen wie möglich flachzulegen. In der Türkei z.B. laufen jedes Jahr Wetten, wer der Beste Aufreisser ist und die prahlen überall mit ihren Eroberungen, das habe ich selbst erlebt. Lass besser die Finger von dem, bevor er dir das Herz bricht. Oder hat er dich etwas schon? erschrocken starrte Sammy ihre Freundin an. Kira antwortete mit weinerlicher Stimme: Na eben nicht! Ich wollte schon, aber er hat mich einfach alleine ins Bett geschickt! Da hast du aber wirklich Glück gehabt! erleichtert biss Samantha in die nächste Semmel. Kira überlegte, ob es wirklich so ein Glück war, kam aber zu keinem Abschluss ihrer Gedanken, weil jetzt Sam herzerweichend seufzte. Bei dir läuft doch alles bestens, warum machst du denn so ein trauriges Gesicht? wollte Kira nun ihrerseits in Erfahrung bringen. Na das ist ja gerade das Dilemma! Mit Miguel und mir, das könnte wirklich Liebe sein. Aber in anderthalb Wochen fliege ich nach Hause und dann? Was soll aus uns werden? Fernbeziehung. lautete Kiras lakonische Antwort. Dafür bin ich wirklich nicht gemacht. Wenn ich verliebt bin, will ich möglichst jede freie Minute mit meinem Schatz verbringen. Eine Fernbeziehung würde mich fertigmachen. Miguel hat mich schon inständig gebeten hier bei ihm zu bleiben. Aber was wird mit meinem Leben in Deutschland? Meine Arbeit, meine Freunde, meine Familie und Minka, meine Katze? Bevor Sammy nun losheulen konnte vor lauter Verzweiflung, nahm Kira sie tröstend in die Arme. Sammy, nicht weinen! Schau, Du bist erst ein paar Tage hier und hast noch anderthalb Wochen vor dir. In der Zeit findet sich bestimmt eine Lösung für das Problem. Ich helfe dir beim Überlegen, uns fällt garantiert ein Ausweg ein. während Kira das sagte, zweifelte sie selbst an ihren Worten. Aber Miguel würde bestimmt eine Lösung wissen.

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Freitag, 26. April 2013


Hallo liebe(r) Leser(in)!

Gefallen Dir die Abenteuer von Kira oder Samantha? 
Ich freue mich sehr ueber hilfreiche Kommentare und Anmerkungen!

Schreibt mir!
Eure Manuela 

5. Kapitel / 3



Ein verschlungener Weg durch den Hotelgarten führte zur Diskothek, die in einem etwas abgelegenerem Teil  untergebracht war. In typisch karibischen Stil war die Disco halboffen angelegt und mit einem Dach aus Palmenwedeln gedeckt. Eine Bar und Hocker aus Bambusholz, gemütliche Rattansofas und Schaukelstühle passten stilecht dazu. Die Dekoration aus Palmblättern, Orchideenblüten und Kerzenarrangements in ausgehöhlten Kokosnüssen gaben dem Ganzen den letzten Pfiff. Die Musik aus den versteckt angebrachten Lautsprechern unterstrich das karibische Flair zusätzlich. Um diese Uhrzeit war noch nicht allzu viel los und sie fanden eine freie Sitzgruppe mit genügend Platz für Alle. Eine sehr nette Kellnerin brachte die Cocktailkarten und die jungen Leute studierten sie eingehend. Kira konnte sich nicht entscheiden und blätterte unschlüssig zwischen den Seiten hin und her. Wie wärs mit Sex on the Beach? fragte eine Stimme direkt neben ihrem rechten Ohr und Kira lächelte verträumt. Als alle anderen laut loslachten, wurde ihr bewusst, dass es nur um die Auswahl der Getränke ging und sie drehte sich wütend zu dem Frager hinter sich um. Oh nein, nicht schon wieder dieser arrogante Martin! dachte sie und funkelte ihn mit vor Ärger ganz dunklen Augen an. Du siehst so niedlich aus, wenn du wütend bist! raunte er ihr grinsend zu und nahm ihr gegenüber in dem freien Schaukelstuhl Platz. Die Bedienung kam wieder an den Tisch und Kira bestellte demonstrativ einen Rotweincocktail. Der DJ legte einen Bachatta auf und die Tanzfläche füllte sich. Auch Heidrun und Micha gingen tanzen. Während Thomas von den Erlebnissen des Tages erzählte, beobachtete Kira ganz genau wie die Pärchen sich zum Takt des beschwingten Songs bewegten. Sie hatte zwar an einem Tanzkurs teilgenommen, aber Bachatta war ihr völlig neu. Martin folgte ihren Blicken und erklärte: Es ist eigentlich ganz leicht und ähnlich wie Discofox, nur jeweils ein Schritt mehr. Wollen wir es versuchen? Kira, die absolut keine Lust auf Körperkontakt mit dem Blödmann hatte, lehnte hastig ab. Martin zuckte die Schultern und ging stattdessen mit Samantha zur Tanzfläche.  Da nun auch Thomas und Katrin beschlossen das Tanzbein zu schwingen, saß Kira einsam und verlassen am Tisch und beobachtete die tanzenden Paare. Dieser Martin ist ein guter Tänzer. musste sie denken und beneidete ihre Freundin ein wenig darum in seinen starken Armen zu liegen. Aus Langeweile leerte sie ihren Drink und orderte auch gleich Nachschub. Martin schaute zu ihr herüber und sie tat so, als würde sie etwas in ihrer Handtasche suchen. Deshalb bemerkte sie auch den jungen Dominikaner nicht, der sich ihr schnurstracks näherte. Mit einem Kniefall verbeugte der sich vor ihr und überreichte ihr einen Orchideenzweig mit violetten Blüten. In einem etwas ungelenken Deutsch mit unverkennbar spanischem Akzent sprach er Kira an: Eine schöne Blume für die allerschönste Frau, die ich je sah. Bitte tanzen Sie mit mir! Bitte! Sonst bricht mir das Herz! Aus grossen dunklen Augen schaute er Kira treuherzig an und Kira liess sich von ihm zur Tanzfläche führen. Galant nahm er sie in den Arm und führte sie zu den Klängen der Musik. Ob es am Alkohol lag oder am Tanzpartner? Auf jeden Fall fühlte Kira sich leicht und beschwingt und die Schrittfolge des Bachatta stellte keine Schwierigkeit dar. Während des Tanzes erzählte ihr Carlos, dass er als Animateur im Paradiso arbeitet, 28 Jahre alt ist, eigentlich aus San Pedro de Marcoris stammt und sie unbedingt kennenlernen möchte. Außerdem überhäufte er sie mit unzähligen Komplimenten.  Kira, die dem melodischen Klang seiner Stimme fasziniert lauschte, stellte fest, dass Carlos nicht nur supergut tanzen kann, überaus charmant und witzig spricht, sondern auch toll aussieht und sehr lecker riecht. Um eine kleine Tanzpause einzulegen, liess sie sich von ihm an die Bar führen und er bestellte ihr einen Paradiso-Spezial-Cocktail. Martin und Sammy, die schon vor einiger Zeit an ihren Tisch zurückgekehrt waren, schauten besorgt zu Kira  hinüber und Martin runzelte dabei verärgert die Stirn. Kira bemerkte davon allerdings nichts, zu sehr war sie in den Flirt mit Carlos vertieft. Bald darauf tauchte Miguel auf und Samantha hatte nur noch Augen für ihn. Kira tanzte die ganze Nacht mit Carlos und fühlte sich richtig gut. Wann hatte sich ein attraktiver charmanter Mann das letzte Mal dermassen um sie bemüht und war so liebevoll zu ihr? Kira konnte sich nicht daran erinnern jemals so aufmerksam umsorgt worden zu sein. Bei einem langsamen Schmusesong küsste Carlos ihr zärtlich die Handinnenfläche und legte ihren Arm um seinen Hals. Seine Hände glitten streichelnd über ihren Rücken und sie genoss die Zärtlichkeiten. Er zog ihr die Spange aus dem Haar und wie ein goldener Vorhang fielen ihr die sanften Wellen bis weit über die Schultern. Carlos küsste ihren Scheitel und dann ihren Hals und heisser flüsterte er: Kira, ich will dich, ich bin total verliebt in dich! Martin, der die Szene genau beobachtet hatte, sprang aus seinem Schaukelstuhl und stürmte grußlos davon. Die drei Pärchen am Tisch warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu und Thomas meinte: Na, entweder ist ihm schlecht geworden oder er ist ein kleines bisschen eifersüchtig. Der Alkohol wirkte bei Kira jetzt ziemlich stark und sie fühlte sich benommen und sehr müde. Sie wollte nur noch in ihr Bett und Carlos bestand darauf, sie zu ihrem Hotelzimmer zu bringen. Sammy wollte ihre Freundin lieber ins Bett bringen, aber Carlos lass sich nicht abweisen. In der angenehm kühlen Nachtluft wurde Kira wieder etwas besser und der Nebel in ihrem Kopf lichtete sich. Carlos hielt sie fest im Arm und geleitete sie bis zu ihrer Zimmertür. Dort nahm er sie in den Arm und küsste sie. Der Kuss begann weich und sehr zärtlich und Kira erwiderte ihn. Nun küsste Carlos sie leidenschaftlich und streichelte ihren Rücken, die Arme, den Hals und seine Fingerspitzen zeichneten die Rundungen ihrer Brüste nach. Kira fühlte einen wohligen Schauer durch ihren Körper beben und drängte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn. Abrupt beendete Carlos den Kuss und schob sie sanft von sich. Mi Amor, ich bin leidenschaftlich in dich verliebt und will es genau so sehr wie du. Aber du hast ein bisschen zuviel getrunken und ich möchte nicht, dass du es Morgen bereust. Bitte geh jetzt schlafen, ich sehe dich beim Frühstück. Kira, derart zurückgewiesen, wollte eine schnippische Antwort geben, aber in ihrem Kopf befand sich ein Vakuum und sie fügte sich ergeben in ihr Schicksal. Carlos wartete bis drinnen das Licht ausging und machte sich schwer seufzend auf den Weg zu seinem Quartier.

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Donnerstag, 25. April 2013

5. Kapitel / 2


Dabei wanderte ihr Blick in die Baumkrone. Irgendwie kam ihr der Baum bekannt vor. Nach ein paar Minuten des Überlegens kam sie darauf, dass der kleine Bruder in ihrem Wohnzimmer als Ficus Benjamini sein eher mickriges Dasein fristete. Dabei fiel ihr ein, dass sie Babsi gar nicht gebeten hatte ihre wenigen Zimmerpflanzen zu giessen. Und dann merkte sie schuldbewusst, dass sie bisher noch nicht einmal an Babsi, Lizzy oder ihre Mutter gedacht hatte. Bei so vielen neuen Eindrücken ist es gar kein Wunder, wenn ich nicht an zu Hause denke. Dazu fehlt einfach die Zeit. tröstete sie sich selbst. Miguel sprintete in das Geschäft um neu eingetroffene Kunden zu bedienen und Sam schlug vor wieder ins Hotel zu gehen. Natürlich wollte sie sich vorher noch von ihrem Schatz verabschieden. Miguel winkte quer über die Strasse und ein Motorrad hielt neben ihnen. Er redete kurz mit dem Fahrer und danach mit Sammy. Das ist ein Moto-Concho, so etwas wie ein Motorrad-Taxi und Miguel meint, der Weg wäre zu weit zum Laufen und hat das Concho schon für uns bezahlt. Sollen wir etwa zu dritt auf einem Moped fahren? fragte Kira entsetzt. Aber Sam winkte nur ab und meinte: Wir sind hier in der Dominikanischen Republik, da ist halt Alles ein wenig anders. Kira fügte sich und ihre anfängliche Angst legte sich schnell, als sie merkte wie sicher der Fahrer das Motorrad lenkte. Unbequem war es auch nicht, denn am Moto-Concho gab es ein drittes Paar Fussrasten. Beim Abendessen sassen sie mit Heidrun und Micha und Katrin und Thomas, zwei jungen Pärchen die schon lange mit Sam befreundet waren, an einem Tisch. Es ergab sich, dass Jemand vorschlug am Abend die hoteleigene Diskothek zu besuchen und so verabredeten sich alle für den späteren Abend. Kira stand nach der Dusche nur in ein Handtuch gehüllt vor dem grossen Spiegel in ihrem Zimmer und fönte sich die Haare. Als es klopfte rief sie, in der Annahme dass es Sammy ist, komm rein, die Tür ist offen! Als plötzlich der Fön versagte, schaute sie auf und im Spiegel trafen sich ihre Augen mit den unglaublich kornblumenblausten Augen die sie je gesehen hatte: Martin! Vor lauter Schreck liess sie den Fön fallen und hielt krampfhaft ihr schon leicht verrutschtes Handtuch über dem Busen fest. Martin musterte sie langsam von oben bis unten und sein Blick blieb an ihren schlanken schon leicht gebräunten Beinen hängen. Dann schmunzelte er sie vielsagend an. Ohne ein Wort hielt er ihr das verloren geglaubte Handtäschchen hin. Kira fand endlich die Sprache wieder und fragte mit piepsigem Stimmchen: Hast du sie auf dem Schiff gefunden? Worauf er bestätigend nickte, die Tasche auf den Tisch legte bis später rief und wieder verschwand. Kira versagten fast die Beine und sie musste sich erstmal hinsetzen und tief durchatmen. Kurz darauf erschien Samantha und fragte: Hast du einen Geist gesehen oder so etwas in der Art? Du siehst aus, als könntest du einen Schnaps gebrauchen! sie holte Rum und Cola aus der Minibar und mixte zwei Cuba Libre und drückte einen der Freundin in die Hand. Hastig leerte Kira ihr Glas und allmählich kehrte die Farbe in ihre Wangen zurück. Sammy, die inzwischen die Handtasche auf dem Tisch gefunden hatte, reimte sich die Story zusammen und grinste wissend. Ich habe mit Miguel telefoniert, er kommt dann auch noch. Los Mädchen, zieh dir was an, die anderen warten bestimmt schon! Gehorsam ging Kira ins Bad und kleidete sich an. Sie hatte ein schwarzes Neckholder-Top mit vielen kleinen Glitzersteinen am spitz zulaufenden Dekollete und einen knielangen weit schwingenden schwarzen Taftrock für den Discobesuch ausgewählt. Als Farbtupfer band sie einen weichen Wildledergürtel in erdbeerrot um ihre schlanke Taille und zog hochhackige Slingpumps im gleichen Farbton dazu an. Sammy trug ein kurzes Kleid aus champagnerfarbener Spitze und sah zart wie eine Elfe darin aus. Eilig verließen die Beiden das Zimmer und trafen in der Hotellobby die bereits wartenden Pärchen. 

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Mittwoch, 24. April 2013

5. Kapitel / 1



Leidenschaft am Abend 

Bevor sie in Richtung Las Galeras aufbrachen, wechselten die jungen Frauen an der Rezeption noch ein paar Euros in Dominikanische Pesos. Wenn es im Ort eine Wechselstube gab, wollten sie dort mehr Geld umtauschen, denn sie vermuteten, dass der Wechselkurs im Hotel nicht unbedingt tagesaktuell oder besonders günstig ist. Am Strand entlang schlenderten sie zum Ortskern von Las Galeras. Auf Samanthas Drängen hin erzählte Kira ihr unterwegs die Geschichte wie sie Martin zum ersten Mal getroffen hatte. Sam konnte sich das Lachen nicht verkneifen und stellte dann lakonisch fest: Du bist verliebt in ihn. Kira verschlug es die Sprache und sie schüttelte heftig ihren blonden Pferdeschwanz. Sam schaute sie skeptisch an und murmelte vor sich hin: Warum regst du dich dann so furchtbar auf? Aber Kira hatte es glücklicherweise nicht gehört. Nachdem sie den Hotelstrand hinter sich gelassen hatten und dem Ort immer näher kamen, gab es kleine Verkaufsstände mit den unterschiedlichsten Souvenirs zu begucken. Ein Händler verkaufte Bilder von einheimischen Künstlern. Kira betrachtete fasziniert die farbenfrohen Kunstwerke und fasste den Entschluss im weiteren Verlauf ihres Urlaubes unbedingt ein Gemälde für ihr kleines Wohnzimmer daheim zu erstehen. Sam war inzwischen zu einem jungen Mann der CDs und DVDs anbot weitergezogen. Schau mal Kira, er hat CDs von Aventura! Da muss ich unbedingt welche haben! Dann erklärte sie Kira: Mein Vater steht voll auf diese Band. In den Staaten sind Aventura auch total angesagt. Soviel ich weiss, hatten die sogar schon einen Auftritt vor Barack Obama im Weissen Haus! Das ist doch obercool, oder? Bei so viel Interesse an seinen Produkten witterte der Verkäufer gleich ein gutes Geschäft, aber Sam vertröstete ihn auf ein anderes Mal. Am Abfahrtspunkt der Qua-Qua Pùblica (kleine preiswerte Minibusse die eine bestimmte Fahrtroute haben und die den Einheimischen meistens als Transportmittel über grössere Entfernungen dienen) wimmelte es hauptsächlich von Männern aller Altersstufen und Sam und Kira bekamen massenweise Komplimente und Heiratsanträge. Lachend schlenderten sie weiter. Nachdem sie sich ein paar kleinere Stände und Geschäfte näher angesehen hatten, fanden sie den Souvenirladen von Miguels Eltern. Im Aussenbereich wurden auch hier farbenprächtige Bilder angeboten. Die Mädels betraten den Laden und Sam schaute sich mit laut klopfenden Herzen um. Miguel, der im Moment hinter der Ladentheke auftauchte, bekam wagenradgrosse leuchtende Augen und rief lauthals: Mi Amor! Er eilte zu Sammy, schloss sie in die Arme und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Kira musste sich einen Anflug von Neid eingestehen und widmete sich den feilgebotenen Waren. In einer grossen Glasvitrine wurde Schmuck ausgestellt und sie betrachtete die fein gearbeiteten Stücke. Miguel, mit Samantha im Arm, trat zu Kira und lieferte Erklärungen zu den verschiedenen Materialien ab. Sam übersetzte seine Worte für Kira: Diese schönen helltürkisblauen Steine sind Larimar. Die Halbedelsteine gibt es nur hier in der Repùblica Dominicana. Man sagt, sie bringen Glück, wenn ein Mann sie seiner Auserwählten schenkt und anlegt. Daneben die leuchtend gelb bis braunen Steine sind Amber, auf Deutsch müsste das Bernstein heissen. Und diese hübschen Schmuckstücke mit den rosa-roten Einlassungen sind mit Muschelbruchteilchen hergestellt. Die jungen Damen schauten sich eingehend in dem gut sortierten Geschäft um und fanden einige für sie kaufenswerte erscheinende Stücke. Miguel brachte sie nach draußen zu einer Sitzgruppe im Schatten eines ausladenden Baumes und servierte typisch dominikanischen Kaffee in winzigen Tässchen. Dazu reichte er eine Süssigkeit namens Dulce de Leche, was soviel wie Süsse der Milch heisst. Er erzählte, dass seine Eltern heute nach Santo Domingo, oder La Capital, wie man die Hauptstadt auch noch nennt, gefahren sind und er den Laden so lange alleine betreut. Kira nippte an ihrem heissen und supersüssen starken Kaffee und lutschte die sahnig-caramellige Dulce de Leche. 

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Dienstag, 23. April 2013

4. Kapitel / 4



Ehrfürchtig schaute Kira auf das Schauspiel, so gross hätte sie sich die Wale niemals vorgestellt. Gefällt es dir? fragte eine raue Männerstimme dicht hinter ihr sie leise und Kira die sich zu ihm umwandte, konnte Martin nur glücklich anlächeln. Er strich ihr vorsichtig eine Strähne ihres vom Fahrtwind völlig zerzausten Haares aus dem Gesicht und seine angenehm weichen Finger strichen dabei zärtlich über ihre Wange. Trotz der hohen Temperaturen jagte ein eiskalter Schauer über Kiras Haut und sie drehte sich ruckartig wieder um. Nachdem man eine Weile das Treiben der Wale beobachtet hatte, drehte der Kapitän bei und fuhr in die entgegengesetzte Richtung. Martin erklärte den Grund: Um die Buckelwale nicht zu sehr zu stören, darf immer nur ein einziges Boot sich in ihrer Nähe aufhalten und dann muss es Platz für ein anderes Schiff machen, schließlich wollen ja alle Touristen die Wale sehen. Nach einem Blick auf die Uhr stellte Kira überrascht fest, dass sie ja schon seit zwei Stunden unterwegs waren. Sie drückte Sammy ihr Täschchen in die Hand und machte sich zur Toilette auf. Als sie wieder an Deck kam, war dort die Aufregung gross. Eine Gruppe spielender Delfine folgte ihrem Boot. Martin erklärte, dass sie an diesem Tag viel Glück hätten, eine Walmutter mit Baby, ein springender Wal und dann noch Delfine - so etwas bekommt man nicht alle Tage zu Gesicht. Kurz darauf war der Anleger erreicht und die Gruppe verliess den Kahn wieder. Martin war mit der langbeinigen Lolita beschäftigt und hob nur die Hand zum Abschied. Kira fühlte wieder Ärger in sich aufsteigen und dachte: So, das wars nun. Noch einmal werden sich unsere Wege kaum kreuzen. Tief im Innersten war sie darüber erstaunlicherweise sogar etwas traurig. Zum Glück bekam Sammy von ihren widerstreitenden Gefühlen nichts mit, denn Kira konnte sich selbst nicht erklären, was mit ihr los war und wollte auf keinen Fall darüber reden. Die Urlauber stiegen in die bereits wartenden Busse und die Fahrt ging zurück ins Hotel. Die Rückfahrt verlief recht ruhig, denn Alle waren gedanklich noch mit den gesehen Meeresriesen beschäftigt. Kira wollte Sam die Fotos auf ihrem Handy zeigen und suchte ihre kleine Handtasche. Nach einem Moment entfuhr es ihr: Oh Mist, ich glaube meine Tasche ist noch auf dem Kutter! Oder hast du sie irgendwo gesehen Samantha? Sam verneinte und beruhigte Kira, dass die Tasche nicht verloren sei und sie im Hotel gleich mit Nadine sprechen würden, um das gute Stück zurück zu bekommen. Das beruhigte Kira  und im Paradiso eingetroffen, versprach Nadine sich gleich um das Problem zu kümmern. Die Reisegruppe war etwas spät dran und so stürzten alle sofort ins Restaurant, um noch das wohlverdiente Mittagessen einzunehmen, denn die Stunden auf See sorgten für ordentlichen Appetit. Kira und Sam ließen es sich schmecken und waren dann richtig vollgefuttert, sie hatten Spinatsuppe mit Scampis, Pangasiusfilet im Kokosmantel mit Reis und Salat und diverse Nachspeisen verdrückt. Vom guten Essen satt und müde beschlossen sie, erstmal etwas Siesta zu halten und sich später wiederzutreffen. Kira schlüpfte gleich unter die Dusche und legte sich anschließend rücklings auf ihr Bett. Sie musste sofort eingeschlafen sein, denn als sie wieder zu sich kam, waren zwei Stunden vergangen. Jetzt fühlte sie sich erholt und war zu weiteren Unternehmungen bereit. Sam klopfte an die Tür und sie beratschlagten, wie sie den Nachmittag umbringen wollten. Sammy hatte schon richtig Sehnsucht nach ihrem neuen Freund Miguel und überredete Kira in den Ort zu gehen und Miguel im Souvenirladen einen Besuch abzustatten. Samantha ging zurück in ihr Zimmer, sie wollte sich noch richtig hübsch machen und Kira zog sich derweil auch frische Kleidung an. 


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Montag, 22. April 2013

Wie waers mit "Sehnsucht nach Samana"?


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Viel Glueck!

4. Kapitel / 3


Zum Glück kletterten gerade die ersten Touristen an Bord des ehemaligen Fischkutters und so kam Kira vorerst um eine Antwort herum. Das Einsteigen verlief reibungslos und so tuckerten sie in Kürze aufs offene Meer hinaus. Sobald der Kahn Fahrt aufnahm, begrüsste Martin die Gäste an Bord und erklärte, wo sich Schwimmwesten und weiteres Rettungsequipment befinden. In lockerer Form berichtete er über einige Details ihres schwimmenden Untersatzes und verteilte an nicht seefeste Personen Tabletten gegen Seekrankheit. Sam fand das sehr lustig, sie kicherte glucksend und fing sich deshalb einen strafenden Blick von Martin ein. Der hatte Kira seit dem Geplänkel beim Wiedersehen nicht mehr beachtet. Ein blutjunges Ding mit riesigem Dekollete und endlos langen Beinen scharwenzelte die ganze Zeit um Martin herum und warf ihm schmachtende Blicke zu. Ihm schien das durchaus zu gefallen und Kira ärgerte sich fürchterlich darüber. Im nächsten Moment ärgerte sie sich, weil sie sich darüber ärgerte und dachte: Mir doch egal was der Kerl treibt, von dem lasse ich mir den Ausflug nicht verderben. Im Stillen musste sie aber zugeben, dass er verdammt gut aussah. Er musste beim Frisör gewesen sein, denn das lockige hellbraune Haar saß perfekt in einen schicken Schnitt und durch die ständige Arbeit unter der Sonne hatte es hellblonde Strähnen bekommen. Zu seinem royalblauen Poloshirt mit dem Logo des Reiseveranstalters trug er beigefarbene Cargohosen, was ihn ungemein sportlich-sexy aussehen liess. Kira schaute schnell weg und musste schlucken. Der Kutter glitt in rascher Fahrt durch das ruhige Wasser des Meeres und unterwegs sahen sie verschiedene andere Wassergefährte, die auch zum Walwatching unterwegs waren. Nach einiger Zeit begann Martin über das Ziel dieses Ausfluges, die Buckelwale, zu berichten und alle Mitfahrenden lauschten gespannt. So erfuhren die Touristen, dass die Wale eine sehr weite Reise von arktischen Gewässern bis in die Bucht von Samanà zurücklegen, um hier im warmen Wasser des Atlantiks ihre Kälber zur Welt zu bringen. Wale kehren immer an den Ort ihrer Geburt zurück und anhand ihrer Schwanzflosse, die bei keinem Exemplar gleich ist, lassen sich die Tiere sehr gut identifizieren. Ein kleiner Junge unterbrach den interessanten Bericht, weil er wissen wollte, wo denn nun die Fische zu sehen seien. Martin erklärte ihm in kindlich verständlicher Form, dass Wale keine Fische sind, sondern zu den Säugetieren gehören. Im Zoo oder Meeresaquarium könne man sich die friedlichen Riesen immer ansehen, aber hier, auf dem offenen Meer muss man manchmal viel Geduld aufbringen, um einen oder gar mehrere Buckelwale beobachten zu können. Wie auf Kommando rief plötzlich ein Herr: Da, da drüben ist Einer! und Alle stürzten auf die linke Seite des Bootes, um auch zu sehen, was der Mann für einen Wal hielt. Martin musste die versammelte Mannschaft nun enttäuschen: Das ist nur ein Stück einer abgestorbenen Palme. Aber wenn Sie aufmerksam die Meeresoberfläche beobachten, können Sie eine Fontäne, ähnlich eines Springbrunnens sehen, wenn der Wal beim Auftauchen die Luft ausbläst. Kira stieß Samantha mit dem Ellenbogen an und flüsterte: Sieh mal, der Schatten da. Ob das ein Wal ist? Sam machte ihre Kamera startklar und schaute gebannt auf die Wasseroberfläche. Plötzlich tauchte nur wenige Meter von Ihrem Boot entfernt ein riesiger schwarz-weisser Körper aus dem Wasser auf und sprang ein Stück durch die Luft, bevor er spritzend wieder ins Meer eintauchte. Nun waren alle an Bord wie elektrisiert und es entstand aufgeregte Hektik. Ihre Geduld wurde reichlich belohnt und alle fotografierten oder nahmen per Video die gigantischen Tiere auf. In einiger Entfernung um ihren Kutter herum tummelte sich eine Walmutter mit ihrem Neugeborenen, das zum Luftholen noch sehr oft an die Oberfläche kommen musste. Ein Stück weiter sprang wieder ein Wal und die Begeisterung kannte keine Grenzen mehr.

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Sonntag, 21. April 2013

4. Kapitel / 2

Und sie hatten Glück! Der kleine Bus stand zwar schon zur Abfahrt nach Samaná bereit, aber da Kiras Ausflüge ja kostenfrei und für zwei Personen gedacht waren, gab es keine Probleme und die Beiden hüpften rasch in den wartenden Bus. Mit grossem Hallo! wurden Kira und Sam von den mitfahrenden Gästen begrüsst und Kira erkannte fast alle Leute vom gestrigen Briefing wieder.  Auf der Fahrt von Las Galeras nach Samaná gab es viel zu begucken und die Nasen der Touristen klebten förmlich an den Fensterscheiben. Die Strasse führte fast die ganze Strecke über in scheinbar paralleler Linie am Atlantik entlang und so boten sich des Öfteren spektakuläre Ausblicke auf hoch schäumende Meeres-Gicht an steil aufragenden Felsen oder wunderschöne fast menschenleere Strände. Am Strassenrand weidende Esel oder Ziegen sorgten jedes Mal für ausgelassene Heiterkeit bei den Fahrzeuginsassen. Obwohl die Fahrt etwas mehr als eine Stunde dauerte, war sie sehr kurzweilig und die gute Laune steigerte sich immer mehr, je näher die Ausflugsgesellschaft dem Ziel der Fahrt kam. Als es in raschem Tempo einen Berg herunterging, lichteten sich linker Hand plötzlich die Bäume und man hatte einen freien Blick auf die Bucht und die Stadt Santa Barbara de Samaná. Eine Dame mittleren Alters rief aus was Alle dachten: Och ist das schön! Und dann hatte das Fahrzeug den Anleger für die Ausflugsboote erreicht und alle kletterten geschwind aus dem Bus. Hier draußen traf die Urlauber eine ungeahnte Hitzewelle, denn durch die Klimaanlage war es angenehm kühl während des Transfers gewesen. Alle waren froh, unter schatten spendenden Bäumen auf die Ankunft der anderen Ausflügler warten zu können. Kira und Samantha nutzten die Zeit um sich ausgiebig umzusehen und auch einige schöne Bilder mit der Digitalkamera oder dem Handy zu schiessen. Schau mal dort, die Brücke die über das Meer zu der kleinen Insel führt! Meinst du, dass man darauf spazieren gehen kann? fragte Kira, während sie noch ein paar Bilder mit dem Handy machte. Ja, die Brücke darf man überqueren und wenn du ganz brav bist, lade ich dich sogar dazu ein! Eine tiefe, sehr männliche Stimme dicht an ihrem linken Ohr hatte ihr diese Antwort gegeben. Kira wirbelte herum und landete direkt in den starken Armen von Martin. Hallo Kira, ich freue mich sehr, dich heute wiederzusehen! Du siehst mit dem Sonnenbrand im Gesicht sehr süß aus! Kira befreite sich aus seinem Griff und wurde puterrot. Sammy kicherte. Was… , was machst du denn hier? Hast du auch die Walbeobachtung gebucht? Kira hatte sich nach dem ersten Schock über das unerwartete Wiedersehen wieder gefangen. Nein, mi Corazon, ich werde den Ausflug leiten, ich bin der so genannte Guia für diese Tour. Nun mischte sich auch noch Sammy ein: Kira, willst du mich denn nicht mit deinem Freund bekanntmachen? “Äh, er ist nicht mein Freund!, wehrte sich Kira. Nein, die junge Dame hat mich im Flugzeug nur unsanft zu Boden geschickt und es nicht einmal für nötig erachtet, sich gebührend zu entschuldigen. Aber egal, ich bin Martin und für den heutigen Ausflug euer Guide. Samantha schaute etwas verständnislos, vertraute aber darauf, dass Kira sie schon noch ins Bild setzen würde. So plötzlich wie er aufgetaucht war, verschwand Martin auch wieder. Sam, sag mal, was heisst eigentlich mi Corazon? Mein Herz. sagte die Gefragte und Kira wurde schon wieder puterrot. Willst du mich nicht langsam aufklären, was dieser Auftritt sollte und wer der überaus attraktive Charmebolzen ist?

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Samstag, 20. April 2013

4. Kapitel / 1



Unerwartetes Wiedersehen

Am nächstens Morgen wurde Kira von ihrem neuen Freund, dem krähenden Hahn, geweckt. Oder war es ihr Magen der sie mit seinem lauten Knurren geweckt hatte? Sie wusste es nicht genau zu sagen. Frisch und erholt hopste sie aus dem Bett und öffnete die Terrassentür. In den frühen Morgenstunden hatte es geregnet und die Luft schmeckte sauber und rein. Der Garten mit seinen bunten Blumen und grünen Pflanzen wirkte, als ob er gewaschen worden wäre und von den Bäumen und Sträuchern perlten noch die letzten Regentropfen. Aber auch die Sonne war bereits erwacht und strahlte vom wolkenlosen Himmel herab - es versprach ein sehr heisser Tag zu werden. Kira gönnte sich eine lauwarme Dusche und schlüpfte danach in bequeme Jeans-Shorts und ein dünnes lindgrünes Tank-Top. Zierliche, flache, hellbraune Riemchensandalen und ihr kleines hellbraunes Umhängetäschchen mit Platz für Geldbörse und Digitalkamera, komplettierten ihr sportlich-schickes Outfit. Vorsichtig lugte Kira um die Trennmauer zur Nachbarterrasse, um zu sehen, ob Sammy noch schläft. Aber sie war auch schon angezogen und redete auf spanisch in ihr Handy. Sie machte Kira Zeichen, dass sie gleich kommen würde und Kira wartete geduldig auf die Freundin. Unterwegs zum Frühstück erzählte Samantha, dass Miguel sie gestern Abend noch angerufen hatte und sie nachts einen romantischen Spaziergang am Strand unternommen hätten. Stolz zeigte sie Kira ein zierliches silbernes Armband mit einem kleinen Herzanhänger, dass Miguel ihr nach dem ersten Kuss geschenkt hatte. Leider wollte sie nicht wirklich verraten wie viele Küsse getauscht oder ob gar mehr passiert war. Er hatte sich wohl rasend in sie verliebt und Sam murmelte auch etwas von Liebe auf den ersten Blick. Kira freute sich aufrichtig für ihre Freundin und Sammy erzählte weiter, dass sie schon den ganzen Morgen mit ihrem Miguel telefoniert hatte. So frisch verliebt hatte Samantha zu dieser frühen Stunde keinen grossen Appetit und nur Kira liess sich frische Brötchen, Rührei mit Speck, Salchichas (kleine Würstchen) und frisches Obst schmecken. Kellner Ramón versuchte wieder sein Glück bei Kira, aber sie winkte nur lachend ab. Sammy ass bei diesem Frühstück zwar weniger, dafür schwärmte sie umso mehr von ihrem neuen Schatz. Nach Beendigung der Mahlzeit gingen beide Mädchen gleich in die Lobby und nahmen das Buch von Nadine genauer in Augenschein, um sich über anstehende Ausflüge zu informieren. Was man Alles unternehmen konnte, brachte die Beiden zum Staunen: von Ausritten am Strand, über Jeep-Safaris, Kajak-Touren durch den Nationalpark Los Haitises, Besuch der Bacardi-Insel Cayo Levantado, Botanischer Garten oder Shopping-Touren nach Las Terrenas bis hin zu Wildwater-Rafting reichte die Palette. Eine Exkursion aber weckte ihr ganz besonderes Interesse: Wal-Beobachtung an Bord eines Kutters! Wow, ich wusste gar nicht, dass es hier Wale gibt! entfuhr es Sam. Kira, die inzwischen die ganze Beschreibung gelesen hatte, informierte sie: Von Mitte Januar an kommen jedes Jahr die riesig grossen Buckelwale in die Bucht von Samaná um hier ihre Babys zur Welt zu bringen. Was meinst du, ich möchte diese grossen Meeressäuger unbedingt einmal in echt sehen, sonst sieht man so etwas ja höchstens im Fernsehen. Bist du dabei? Klar, das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen! Komm, lass uns Nadine suchen. Vielleicht haben wir Glück und können den Ausflug gleich heute mitmachen. 

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Freitag, 19. April 2013

3. Kapitel / 5


Sammy sag mal, wo ist denn der Kerl hin?” “Ist er weg? fragte Samantha bedauernd und schaute sich um. Aber urplötzlich tauchte der Gesuchte wieder neben ihnen auf, in jeder Hand eine frische grüne Kokosfrucht mit abgeschlagenem Oberteil und hielt jeder ein Exemplar davon hin. Sammy fragte auf Spanisch nach und erklärte Kira dann, dass sie das Agua de Coco, also das Kokoswasser, trinken sollten. Etwas skeptisch probierten sie den unbekannten Trank und waren vom frischen Geschmack mit dem herrlichen Kokosaroma völlig begeistert. Zufrieden lächelnd hockte sich der junge Mann mit zu Samantha auf die Liege. Die Beiden waren alsbald in ein wohl sehr interessantes Gespräch vertieft und Kira beschloss, noch einmal ins Meer zu gehen. Sie legte sich auf den Rücken und schaute zum Himmel auf und liess sich von der See tragen. Kira fühlte sich rundherum pudelwohl. Als sie dann Sammys Stimme vom Ufer her ihren Namen rufen hörte,  bedauerte sie es fast, das Wasser wieder verlassen zu müssen. Langsam schlenderte sie zu ihren Liegen zurück. Wo ist denn der edle Koko-Spender geblieben? fragte sie Samantha. Ach du meinst Miguel. Er musste zurück in den Ort um seinen Eltern im Souvenirladen zu helfen. Wie findest du ihn? Ich glaube er ist ein netter Bursche!” “Wahrscheinlich ist er das und er sieht ja auch ziemlich gut aus. Wirst du ihn wiedersehen? erkundigte sich Kira. Ich habe ihm meine Handynummer gegeben, mal sehen, ob er sich meldet. Ich glaube, ich mag ihn. Als Sam das sagte, wurde sie tatsächlich etwas rot und das sah zu ihrem goldbraunen Tankini richtig gut aus. Die beiden jungen Frauen ließen das Mittagessen ausfallen und verbrachten den ganzen Nachmittag am Strand. Gegen 17 Uhr machten sie sich dann auf zum Hotel, um vor dem Abendessen noch ausgiebig zu duschen. Kira zog sich für das Abendessen ihr hellblaues Sommerkleid an und ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie mit der schon leicht gebräunten Haut richtig gut aussah. Als sie Sam an der Terrassentür abholte, mussten beide kichern, denn auch Sammy hatte sich für ein blaues Kleid entschieden. Im Partnerlook betraten sie das Restaurant und zogen vom männlichen Personal lauter bewundernde Blicke auf sich. Da sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, hatten sie einen Bärenhunger und stürmten gleich das Buffet. Kira nahm von allen Köstlichkeiten eine Kleinigkeit und liess es sich richtig gut schmecken. Auch Sam konnte sich nicht entscheiden und probierte sich quer durch alle angebotenen Speisen. Hmm, die Calamares sind das Allerbeste was ich je gegessen habe. Oder nein, probier mal den Meeresfrüchtesalat - ein Gedicht, sag ich Dir! So ging es die ganze Zeit denn Sammy kommentierte jedes der probierten Gerichte und Kira musste über so viel Euphorie lachen. Es dauerte eine ganze Weile bis sie das Restaurant wieder verließen und inzwischen war es richtig dunkel geworden. Was machen wir heute Abend? fragte Samantha. Kira überlegte kurz und meinte dann: Ich bin so was von müde, dass mich heute keine zehn Pferde mehr vom Fleck bringen. Ich werde bald schlafen gehen. Und du? Auch Sam entschied bald ins Bett zu hüpfen und so wünschten sich die neuen Freundinnen gleich eine Gute Nacht. Im Zimmer machte sich Kira umgehend bettfertig und zog ihr Nachtgewand an. Als sie die Gardinen schliessen wollte, fiel ihr Blick in den vom Mond erhellten Hotelgarten und das sah so verlockend aus, dass sie beschloss, noch ein Weilchen auf der Terrasse zu sitzen. In der Minibar fand sie neben einheimischen Rum, Cola, Wasser und Bier auch eine Flasche dominikanischen Moscatel und goss sich ein Glas zum Probieren ein. Dann saß sie auf der Terrasse gemütlich in das Sesselpolster gekuschelt, ein Glas Wein in der Hand und die Kerze im Windlicht leuchtete anheimelnd - ja, so liess es sich aushalten. Ganz verträumt betrachtete sie den Sternenhimmel der karibischen Nacht und liess in Gedanken den vergangenen Tag noch einmal Revue passieren und fühlte sich wie Gott in Frankreich. Die Müdigkeit trieb sie bald ins Bett und kurz vor dem Einschlafen dachte sie noch: Morgen will ich mich über die Ausflüge informieren, schließlich möchte ich auch etwas von Land und Leuten sehen. Dann schlief sie auf der Stelle ein und  tief und fest schlafend, wie ein Bär im Winterschlaf, verbrachte sie die Nacht.


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Donnerstag, 18. April 2013

3. Kapitel / 4


Und dann sah Kira endlich das Meer vor sich und blieb stumm vor Entzücken stehen, denn was sie sah war malerisch schön: das saftige Grün des Rasens ging in schneeweißen Puderzuckersand über und das türkisfarbene Meer lief in sanften Wellen leise plätschernd am flach abfallenden Strand aus. Zum Wasser hin sich beugende Kokospalmen standen in unterschiedlich grossen Abständen am gesamten Beach und der Himmel darüber war von einem klaren Azurblau. Der Himmel ist so blau, dass man hineinbeissen möchte! rief Kira strahlend aus. Vor lauter Verzückung war ihr kein besseres Wort für einen Vergleich eingefallen. Sammy lachte sich halb scheckig über diesen etwas seltsamen Ausspruch, aber sie konnte absolut verstehen, was Kira damit ausdrücken wollte und gab ihr lautstark recht. Um sich von der ungewohnten Intensität der Sonne nicht verbrennen zu lassen, legten sich Kira und Sam in den Schatten einer grossen Palme auf die bereitstehenden Sonnenliegen und sparten auch nicht mit Sonnenschutz. Der Strand war fast menschenleer, nur zwei ältere Paare lagen etwas entfernt in der Sonne und ein paar dominikanische Kinder spielten im Wasser. Für Kira, die ihren neuen blau-grün gemusterten sexy Bikini angezogen hatte, gab es jetzt kein Halten mehr und sie rannte los und liess sich kopfüber ins angenehm warme Wasser des Meeres fallen. Samantha, die schon am Vortag das Baden im Atlantik genossen hatte, folgte ihr etwas langsamer. Aber auch sie liess sich seufzend vor Glück ins Meerwasser gleiten. Gemeinsam genossen sie das fast badewasserwarme salzige Nass und fühlten sich dabei wie Kinder, wie glückliche, ausgelassene Kinder. Später ließen sie sich von der wohligen Wärme der Sonne trocknen und rekelten sich träge auf ihren Liegen. Hola Senoritas dieser Gruss riss sie abrupt aus ihrer Schläfrigkeit und liess die Beiden hochgucken. Um gegen die Sonne besser schauen zu können, mussten sie die Hand über die Augen legen. Vor ihnen stand ein junger Mann, Mitte zwanzig vielleicht, mit einer Haut wie dunkler Milchkaffee, in kurzen khakifarbenen Shorts, weissem Achselshirt und bunten Stoff-Flip-Flops an den Füssen. Lässig schob er seine Sonnenbrille hoch in das kurzgeschnittene krause, schwarze Haar und lächelte die Mädels mit dunkelbraunen blitzenden Augen strahlend an. Er sagte etwas auf spanisch zu ihnen und Kira schaute fragend zu Samantha, weil sie leider gar nichts verstehen konnte. Wir sollen gut aufpassen, dass uns keine Kokosnuss auf den Kopf fällt. Angeblich sterben hier an fallenden Kokos mehr Menschen als im Strassenverkehr. Erschrocken schaute Kira zum Wipfel der Palme hoch, konnte aber keine Kokosnüsse ausmachen. Der junge Mann schien sich köstlich zu amüsieren. Glaubst du was der sagt? fragte sie Sam und diese meinte: Na ja, dem Dieter Bohlen ist wohl im Karibik-Urlaub auch so etwas passiert. Den hat eine fallende Kokosnuss am Kopf gestreift, daraufhin hatte er eine Gehirnerschütterung. Jetzt war es Kira die sich vor lauter Lachen kaum noch halten konnte und Sam musste einfach auch losprusten.


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Mittwoch, 17. April 2013

3. Kapitel / 3

Danach kam sie zu dem interessanteren Teil und stellte anhand von Videoprojektion verschiedene Ausflüge vor. Kira staunte was es hier auf der kleinen Halbinsel alles für, meist natürliche, Sehenswürdigkeiten zu entdecken gab. Für Sie, Frau Kramer, sind die Exkursionen natürlich kostenlos und ich empfehle Ihnen, sich am Besten noch mal genau über die Ziele in meinem ausliegenden Buch zu informieren. Sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn Sie etwas Passendes für sich gefunden haben. Und zu allen Anderen gewand: Ich bleibe noch bis nach dem Mittagessen hier im Hotel und Sie können ihre Ausflüge sofort bei mir buchen. Damit war das Briefing beendet und Kira ging zurück zu ihrem Hotelzimmer. Unterwegs traf sie einen Gärtner beim Heckenschneiden und grüsste ihn fröhlich. Galant brach er eine wunderschöne Blüte für sie ab und steckte sie ihr ins Haar. Also wirklich, die Herren der Schöpfung reissen sich hier fast ein Bein für die Damenwelt aus. sinnierte die blumengeschmückte Kira. In ihrem Zimmer angekommen, schaute sie sich erst einmal genauer um und befand es für sehr hübsch. Das Zimmer hatte einen eigenen Eingang und war einfach, aber sehr geschmackvoll eingerichtet. Auf dem grossen Doppelbett lag eine Dekoration aus Blüten und Blättern in Form von sich küssenden Schwänen und auf dem Tisch stand ein grosser Korb mit herrlichen Früchten mit den besten Willkommensgrüssen von der Direktion. Kira freute sich sehr darüber. Da sie bisher noch nicht dazu gekommen war, räumte sie erst mal ihre Sachen aus dem Koffer in den grossen Wandschrank und richtete sich gemütlich ein. Unterdessen erschien Samantha auf der Terrasse und begehrte Einlass. Ich ziehe mir nur schnell meine Badesachen an, dann können wir zum Strand gehen. meinte Kira und verschwand flink im Badezimmer. Auf ihrem Weg durch die weiträumige, parkähnlich angelegte Hotelanlage blieben die jungen Damen immer wieder stehen um die Schönheit der tropischen Pflanzen zu bewundern. Hinter einer rot blühenden Malvenhecke öffnete sich plötzlich der Blick auf die schön gestaltete Poollandschaft. Hier ist es so toll, ich bin total hin und weg. flüsterte Kira. Aber viel Zeit zum Staunen blieb nicht, denn von der Poolbar näherte sich ein Mann in tadellos sitzendem dunkelblauen Anzug, der sich als Manager des Paradiso vorstellte. Er fragte die Beiden, in sehr gutem Deutsch mit leichtem Akzent, nach ihrem Befinden und ob sie mit ihren Zimmern und dem Hotel zufrieden seien. Das wurde dankend bestätigt und Senor Ramirez geleitete Sam und Kira zur Bar um ihnen einen speziellen Willkommensdrink zu kredenzen. Danach verabschiedete er sich entschuldigend, um noch weitere neu angekommene Gäste zu begrüssen. Cool, das nenne ich mal einen Super-Service! meinte Sam und Kira konnte nur bestätigend nicken, denn sie liess sich den leckersten Fruchtdrink den sie je probiert hatte, bereits schmecken. Zum Glück bestand der Cocktail nur aus verschiedenen Fruchtsäften und war ohne Alkohol, denn die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel und die Temperatur um diese Uhrzeit war schon nahe an 30 °C. Nach dieser unerwarteten Pause ging es weiter zum nahen Strand. 


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