Entscheidende Fragen
Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als Kira
wieder erwachte. Genüsslich streckte sie sich und fühlte sich richtig gut. Im
Bad wusch sie sich die Reste des Schlafes aus dem Gesicht und schlüpfte in ihr
letztes, für diesen letzten Abend reserviertes, Kleid. Das hellblaue, einfach
geschnittene Trägerkleid unterstrich ihre schöne Bräune. Die Haare liess Kira
offen und tuschte nur leicht ihre Wimpern. Sie hatte sich am Morgen mit den
beiden verbliebenen Pärchen verabredet und musste sich nun beeilen, noch pünktlich
zum Abendessen zu kommen. Gut gelaunt wurde sie im Restaurant von den vier
Freunden begrüsst. Mit einem Blick auf ihre Uhr stellte Katrin fest, dass Sammy
nun bald in München landen würde und nun drehte sich das Gespräch um ihre
morgige Abreise. Die beiden Pärchen freuten sich schon auf zu Hause, aber Kira
verspürte keine grosse Lust ihr lieb gewordenes Samanà verlassen zu müssen.
Ausserdem war es in Deutschland immer noch Winter und sie würde das tropische
Klima wahrscheinlich sehr vermissen. Ob sie Carlos auch vermissen würde? Fragte
sie sich und bei dem Gedanken an ihre überaus heftige Vereinigung vom
Nachmittag verspürte sie schon wieder leichte Lustgefühle in sich aufsteigen. Mühsam
riss sie sich zusammen und drängte ihre erotischen Phantasien beiseite. Sie
widmete ihre Aufmerksamkeit dem Gespräch und beteiligte sich wieder daran. Als
sie sich einen Nachschlag vom Buffet holte, sah sie im hinteren Teil des
Restaurants Carlos im Gespräch mit Hotelgästen. An seinen Gesten erkannte sie,
dass er sich bei den Gästen für einen kurzen Moment entschuldigte und schon war
er bei ihr. Er küsste ihre Fingerspitzen und sagte in scherzhaft drohendem Ton
zu Kira, die ihn fasziniert anlächelte: „Seesternchen, bitte schau mich nicht
so an, du machst mich sonst wahnsinnig! Oder willst du riskieren, dass ich dich
gleich hier zu Boden knutsche…?“ Schuldbewusst schaute Kira schnell zur Seite
und Carlos fuhr fort: „Bitte warte nach dem Essen hier auf mich, ich muss
schnell noch etwas mit den Gästen dort besprechen.“ Kira versprach zu warten
und Carlos ging wieder zu dem Grüppchen von Personen. Kira schaute ihm nach und
stellte erneut fest, dass Carlos ein absolut gutaussehender Mann mit sehr
selbstsicherem Auftreten und gewaltig viel Charme ist. Sie ging zurück an ihren
Tisch und vertilgte gedankenverloren langsam den Rest ihres Essens. Die vier
Freunde wollten auf sie warten, aber Kira schickte sie, mit dem Hinweis dass
sie auch bald gehen würde, weg. Als sie allein am Tisch sass, kamen ihr die drängenden
ungelösten Fragen wieder in den Sinn und sie überlegte sich ihre Antworten.
Bald darauf holte Carlos sie am Tisch ab
und sie gingen Hand in Hand am Strand entlang in den Ort. Carlos brachte sie zu
einem schmucken Restaurant und sie setzten sich auf der Terrasse unter einen
grossen Mangobaum. Er bestellte Moscatel zum Trinken und hielt Kira auf dem
Rattansofa fest in seinen Armen. Als der schwere Wein serviert war, hob er sein
Glas und schaute Kira tief in die Augen. „Auf dich, liebste Kira und darauf,
dass du bald wieder zu mir kommst!“ sagte er und sie tranken sich zu. Dann nahm
Carlos aus einem kleinen Samtschächtelchen einen in Silber gefassten Larimar in
Form eines Seesternes der an einer fein
gearbeiteten silbernen Kette hing. Kira erkannte das Schmuckstück wieder, es
hatte ihr in Miguels Geschäft so gut gefallen.
Er legte Kira den kostbaren Schmuck um den Hals und sagte dabei zu ihr: „Dieser
Talisman soll dich begleiten und eine Erinnerung an den Mann der dich
wahnsinnig liebt, also mich, sein. Ich wünsche mir nichts mehr auf dieser Welt,
als dass du mich genau so liebst wie ich dich und dass du schnell zu mir zurück
kommst!“ Kira war sprachlos über das wertvolle Geschenk und nicht weniger über
seine Liebeserklärung. Sie musste schlucken und als sie Carlos Hand nahm,
zitterten ihre Finger. Leise erwiderte sie dann: „Vielen Dank, lieber Carlos!
Ich freue mich sehr über dein Geschenk und werde gut darauf aufpassen. Auch ich
habe dich sehr lieb, aber leider kein Geschenk für dich.“ Als Carlos ihre Worte
hörte, blitzten seine Augen triumphierend auf und er küsste sie stürmisch.
Neugierig wie es weitergeht?
Entweder morgen weiterlesen oder direkt zum Download