Mittwoch, 24. Juli 2013

Leseprobe aus Teil 2 - Erinnerung an Samana


Er lenkte den Wagen durch die vielbefahrene Stadt und steuerte auf die Autobahn Richtung Norden zu. Sein Ziel hieß Samanà.
Carlos hatte keine große Eile. Er fuhr in gemäßigtem Tempo, hörte seine Lieblingssongs und ließ seine Gedanken schweifen. Über diese Autobahn war er mit seinem Seesternchen gefahren. Wie lange ist das schon her? Was war seit diesen glücklichen Tagen nur passiert…
Gegen 21 Uhr erreichte er Las Galeras und parkte seinen Wagen in Strandnähe. Langsam schlenderte er am Strand entlang und kam schließlich zu der kleinen Bucht, in der er und Kira so schöne Stunden verbracht hatten. Er setzte sich nah am Ufer in den Sand und betrachtete das ruhig vor ihm liegende Meer. Er wurde nun auch ganz ruhig und seine Gedanken galten nur noch ihr: seiner so sehr geliebten Kira.
Carlos zog sich aus und legte seine Kleidung ordentlich zusammen. Die Nacht war dunkel und er brauchte keine Zuschauer zu fürchten. Nackt legte er die wenigen Meter bis ins Wasser zurück und tauchte in das herrlich warme Meerwasser ein. Er schwamm, bis er keine Kraft mehr hatte und legte sich dann in das seichte Wasser am Ufer. Hier hatte er mit ihr gelegen und jede einzelne Szene dieser Nacht erschien in seinem Gedächtnis.
Wieder streichelte er ihre weiche Haut und küsste ihren salzig schmeckenden Mund. Er fühlte, wie sich ihre Brustspitzen unter seinen zärtlichen Fingern verhärteten und sie leise aufstöhnte, als er sie behutsam zwischen ihren leicht geöffneten Schenkeln berührte. Er streichelte und küsste jede Stelle ihres Körpers und ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als sie ihre Hände um seine erregte Männlichkeit legte. Sie hatte sich ihm weit geöffnet und als er in sie eindrang, war das Gefühl einfach unbeschreiblich. Er erlebte wieder diesen wahnsinnigen Rausch, den sie damals gefühlt hatten, als sie gemeinsam dem Höhepunkt entgegenstrebten und die Explosion die kurz darauf ihre Körper erfasst hatte…
Carlos setzte sich in das kurze Gras und dachte daran, wie schön es hätte werden sollen. Er hatte für sie ein Haus gekauft und darin hätten sie ihr Glück genießen können. Kira hatte sich Kinder von ihm gewünscht und wie gerne hätte er ihr diesen Wunsch erfüllt. Einen Jungen und ein Mädchen hatte sie gesagt und vielleicht wären es Zwillinge, denn Zwillingsgeburten waren in der Ortega Familie schon des öfteren vorgekommen.
Carlos ließ seinen Gefühlen und seinen aufgestauten Tränen freien Lauf. Er weinte um sein Seesternchen Kira und um ihr verlorenes Glück.

Als er keine Tränen mehr hatte, wusch er sich im Meer den Sand vom Leib und aus den Haaren und dann kleidete er sich an. Ordentlich band er die Haare zum Pferdeschwanz und strich seinen Anzug glatt. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Wagen, um den letzten Punkt auf seiner Liste in Angriff zu nehmen. Er schaute auf seine Uhr, es war bereits 2 Uhr morgens und die Zeit schien ihm perfekt. Es würde kein Verkehr auf der Autobahn sein und das war gut so…

Donnerstag, 4. Juli 2013

23. Kapitel / 7


Die restliche Flugzeit verbrachte sie größtenteils schlafend und auch der Traumteufel verschonte sie weitgehend von dramatischen Träumen.

Nach einer weichen Landung und dem hektischen Verlassen der Maschine betrat sie nun wieder den Frankfurter Flughafen und musste an ihre ersten Schritte auf Dominikanischem Boden zurückdenken. Heftig überfiel sie dabei ein brennendes Gefühl und Kira sagte laut, so dass alle vorbeilaufenden Passagiere sie verwundert und verdutzt anstarrten: Ich habe solche Sehnsucht nach Samanà! und etwas leiser fügte sie hinzu: Ich will zurück nach Samanà.



Weiter geht es im 2. Teil "Erinnerung an Samana"

Mittwoch, 3. Juli 2013

23. Kapitel / 6


Kira hatte in ihrem zum Start bereiten Flugzeug zum Glück nichts von dem unschönen Auftritt mitbekommen und sass auf ihrem Platz am Mittelgang und grübelte über das eben Erlebte hektisch nach. Langsam liess sie sich jedes von Martins Worten noch einmal durch den Kopf gehen und versuchte dem Ganzen einen plausiblen Zusammenhang zu entlocken. Als sie ihren Abschnitt der Bordkarte suchte und ihre Hosentaschen durchstöberte, fand sie Martins Zettel. Vorsichtig entrollte sie das zerknitterte Papier und ein schmaler silberner Ring mit einem kleinen funkelnden Stein fiel in ihre Hand. Kira hielt den Ring gut fest und entzifferte erst einmal die unordentlichen Worte auf dem Papier. Kira, bitte gib uns eine Chance! Ich habe mich in dich verliebt! stand da und sie konnte seinen Namen und seine Telefonnummer erkennen. Sie strich das Zettelchen glatt und gedankenverloren faltete sie es zusammen und steckte es wieder in die Tasche. Dann streifte sie den zierlichen Ring über ihren Ringfinger und wunderte sich, dass er wie angegossen passte. Irgendwie war nun alles zu viel für sie und Kiras aufgestaute Emotionen suchten sich ihren Weg und sie brach in heftiges Weinen und Schluchzen aus.

Den Start und das Abheben des Flugzeuges hatte sie total verpasst, weil sie mit ihren Gedanken zu sehr beschäftigt war und der Weinkrampf einfach nicht vergehen wollte.  Eine junge Flugbegleiterin eilte nun zu Kira, wurde aus ihrem zusammenhanglosen Gestammel aber nicht schlau und brachte ihr erstmal einen Whisky mit Eis. Kira stürzte den hochprozentigen Drink in einem Zug hinunter und die Stewardess schenkte ihr gleich noch einmal nach. Das zweite Glas trank Kira langsamer und allmählich beruhigten sich ihre überstrapazierten Nerven und ihre Tränen versiegten. Nach dem bald darauf verabreichten Essen ging es Kira wieder viel besser und als Heidrun und Katrin sich kurz zu ihr gesellten, um ein Schwätzchen zu halten, konnte sie auch schon wieder etwas lachen. 



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Dienstag, 2. Juli 2013

23. Kapitel / 5


Martin lehnte erschöpft an der nun menschenleeren Absperrung und starrte Kira hinterher, als Carlos, der die Szene mit zunehmendem Ärger genau beobachtet hatte, sich drohend vor ihm aufbaute. Lass die Finger von ihr! Kira gehört mir! sagte Carlos gebieterisch zu Martin. Martin, der den Animateur aus dem Hotel, mit dem Kira so innig getanzt hatte, wiedererkannte, fiel es wie Schuppen von den Augen und er wusste schlagartig, dass es Carlos war, der seine Versuche Kira im Hotel zu erreichen, erfolgreich boykottiert hatte. Das lassen wir dann wohl lieber Kira selbst entscheiden! entgegnete Martin kühl und Carlos Wut stieg unermesslich an. Ein Kavalier und Gentleman geniesst und schweigt zwar, aber Kira hat sich mir völlig hingegeben und der kleine Leberfleck in Blütenform ist ein ungemeiner Scharfmacher für sie. Wusstest du das? Noch gestern Nacht hat sie mir in ihrer Ekstase den Rücken zerkratzt! höhnte Carlos und deutete auf die blutigen Streifen im weissen Stoff seines Hemdes. Martin, von Natur aus kein sehr gewalttätiger Mensch, brannte bei Carlos Worten eine Sicherung durch und begleitet vom unschönen Geräusch brechender Knochen, landete seine rechte Faust mit voller Wucht mitten in Carlos Gesicht. Sofort wurde er daraufhin von herbeieilendem Sicherheitspersonal ruhiggestellt und Carlos drückte ein Taschentuch auf seine stark blutende unförmige Nase. Plötzlich waren etliche wild gestikulierende Schaulustige um sie herum und verfolgten das interessante Spektakel neugierig. Höhnisch lachte Carlos Martin ins Gesicht: Danke, besser hätte es nicht laufen können! Nun gehört sie mir ganz allein! Und im Weggehen rief er Martin noch zu: Du hörst in Kürze von mir! Dann wurde auch Martin ins Dienstzimmer der Polizei geführt und der Menschenauflauf zerstreute sich langsam wieder. 


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Montag, 1. Juli 2013

23. Kapitel / 4


Dann wandte sie sich mit todunglücklichem Gesichtsausdruck Carlos zu und beiden war die Kehle wie zugeschnürt und Keiner von ihnen brachte noch ein Wort heraus. Sie fielen sich in die Arme und der Abschiedskuss wurde bittersüß und beide fühlten Tränen in den Augen brennen.
Schnell drehte sich Carlos um und Kira ging widerstrebend hinter die Absperrung.
Aus der Entfernung beobachtete Carlos sie traurig und sie winkte ihm ein letztes Mal zu.
Als Kira gerade ihre Bordkarte zur Kontrolle abgab, ertönte hinter ihr ihr Name. Sie drehte sich schnell um und glaubte, ihren Augen nicht zu trauen. Durch die Menge der Wartenden bahnte sich tatsächlich Martin einen Weg zu ihr. Aber wie sah er nur aus! Sein rechtes Bein steckte der ganzen Länge nach in einem Gipsverband und sein Kopf war auch weiss bandagiert, ausserdem humpelte er im Eiltempo an Krücken auf sie zu. Kira wühlte sich unsanft durch die Nachdrängenden und traf an der Absperrung mit Martin zusammen. Er schlang hurzerhand beide Arme um sie und sein Kuss fiel ziemlich heftig aus. Dann versuchte er Kira schnell die Situation zu erklären und Kira verstand, dass er in der Nacht ihres Katamaran-Ausfluges einen Unfall hatte, operiert werden musste und das Hospital seither nicht verlassen durfte, dass sein Handy beim Unfall kaputtging und er krampfhaft versucht hatte, sie im Hotel zu erreichen. Ausserdem hatte das Hotel ihm eine falsche Abflugzeit genannt, so dass er auch heute leider zu spät dran war. Er kramte ein Stück Papier und einen Kugelschreiber aus seiner Hosentasche und schrieb in Windeseile ein paar Zeilen darauf. Er wickelte einen kleinen Gegenstand in den Zettel und schob ihn Kira, die wie verdattert dastand, in die Hosentasche. Das Abflugpersonal zerrte schon an Kira und schnell gab sie Martin einen letzten flüchtigen Kuss, bevor sie im Laufschritt zum Flieger gebracht wurde.

Kira war total überrumpelt von der Situation und das Personal hatte echte Mühe sie in den Flieger zu bugsieren. 



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