Ehrfürchtig schaute Kira auf das Schauspiel, so gross hätte sie sich die
Wale niemals vorgestellt. “Gefällt es dir?” fragte eine raue Männerstimme dicht hinter ihr sie leise und Kira die
sich zu ihm umwandte, konnte Martin nur glücklich anlächeln. Er strich ihr
vorsichtig eine Strähne ihres vom Fahrtwind völlig zerzausten Haares aus dem
Gesicht und seine angenehm weichen Finger strichen dabei zärtlich über ihre
Wange. Trotz der hohen Temperaturen jagte ein eiskalter Schauer über Kiras Haut
und sie drehte sich ruckartig wieder um. Nachdem man eine Weile das Treiben der
Wale beobachtet hatte, drehte der Kapitän bei und fuhr in die entgegengesetzte
Richtung. Martin erklärte den Grund: “Um die
Buckelwale nicht zu sehr zu stören, darf immer nur ein einziges Boot sich in
ihrer Nähe aufhalten und dann muss es Platz für ein anderes Schiff machen,
schließlich wollen ja alle Touristen die Wale sehen.” Nach einem Blick auf die Uhr stellte Kira überrascht fest, dass sie ja
schon seit zwei Stunden unterwegs waren. Sie drückte Sammy ihr Täschchen in die
Hand und machte sich zur Toilette auf. Als sie wieder an Deck kam, war dort die
Aufregung gross. Eine Gruppe spielender Delfine folgte ihrem Boot. Martin erklärte,
dass sie an diesem Tag viel Glück hätten, eine Walmutter mit Baby, ein
springender Wal und dann noch Delfine - so etwas bekommt man nicht alle Tage zu
Gesicht. Kurz darauf war der Anleger erreicht und die Gruppe verliess den Kahn
wieder. Martin war mit der langbeinigen Lolita beschäftigt und hob nur die Hand
zum Abschied. Kira fühlte wieder Ärger in sich aufsteigen und dachte: “So, das war’s nun. Noch einmal werden sich unsere Wege kaum kreuzen.“ Tief im Innersten war sie darüber erstaunlicherweise sogar etwas
traurig. Zum Glück bekam Sammy von ihren widerstreitenden Gefühlen nichts mit,
denn Kira konnte sich selbst nicht erklären, was mit ihr los war und wollte auf
keinen Fall darüber reden. Die Urlauber stiegen in die bereits wartenden Busse
und die Fahrt ging zurück ins Hotel. Die Rückfahrt verlief recht ruhig, denn
Alle waren gedanklich noch mit den gesehen Meeresriesen beschäftigt. Kira
wollte Sam die Fotos auf ihrem Handy zeigen und suchte ihre kleine Handtasche.
Nach einem Moment entfuhr es ihr: “ Oh Mist, ich
glaube meine Tasche ist noch auf dem Kutter! Oder hast du sie irgendwo gesehen
Samantha?” Sam verneinte und beruhigte Kira, dass die Tasche nicht verloren sei
und sie im Hotel gleich mit Nadine sprechen würden, um das gute Stück zurück zu
bekommen. Das beruhigte Kira und im “Paradiso” eingetroffen, versprach Nadine sich gleich um das Problem zu kümmern.
Die Reisegruppe war etwas spät dran und so stürzten alle sofort ins Restaurant,
um noch das wohlverdiente Mittagessen einzunehmen, denn die Stunden auf See
sorgten für ordentlichen Appetit. Kira und Sam ließen es sich schmecken und
waren dann richtig vollgefuttert, sie hatten Spinatsuppe mit Scampis,
Pangasiusfilet im Kokosmantel mit Reis und Salat und diverse Nachspeisen verdrückt.
Vom guten Essen satt und müde beschlossen sie, erstmal etwas Siesta zu halten
und sich später wiederzutreffen. Kira schlüpfte gleich unter die Dusche und
legte sich anschließend rücklings auf ihr Bett. Sie musste sofort eingeschlafen
sein, denn als sie wieder zu sich kam, waren zwei Stunden vergangen. Jetzt fühlte
sie sich erholt und war zu weiteren Unternehmungen bereit. Sam klopfte an die Tür
und sie beratschlagten, wie sie den Nachmittag umbringen wollten. Sammy hatte
schon richtig Sehnsucht nach ihrem neuen Freund Miguel und überredete Kira in
den Ort zu gehen und Miguel im Souvenirladen einen Besuch abzustatten. Samantha
ging zurück in ihr Zimmer, sie wollte sich noch richtig hübsch machen und Kira
zog sich derweil auch frische Kleidung an.
Neugierig wie es weitergeht?
Entweder morgen weiterlesen oder direkt zum Download
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