Samstag, 22. Juni 2013

22. Kapitel / 1


Entscheidende Fragen


Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als Kira wieder erwachte. Genüsslich streckte sie sich und fühlte sich richtig gut. Im Bad wusch sie sich die Reste des Schlafes aus dem Gesicht und schlüpfte in ihr letztes, für diesen letzten Abend reserviertes, Kleid. Das hellblaue, einfach geschnittene Trägerkleid unterstrich ihre schöne Bräune. Die Haare liess Kira offen und tuschte nur leicht ihre Wimpern. Sie hatte sich am Morgen mit den beiden verbliebenen Pärchen verabredet und musste sich nun beeilen, noch pünktlich zum Abendessen zu kommen. Gut gelaunt wurde sie im Restaurant von den vier Freunden begrüsst. Mit einem Blick auf ihre Uhr stellte Katrin fest, dass Sammy nun bald in München landen würde und nun drehte sich das Gespräch um ihre morgige Abreise. Die beiden Pärchen freuten sich schon auf zu Hause, aber Kira verspürte keine grosse Lust ihr lieb gewordenes Samanà verlassen zu müssen. Ausserdem war es in Deutschland immer noch Winter und sie würde das tropische Klima wahrscheinlich sehr vermissen. Ob sie Carlos auch vermissen würde? Fragte sie sich und bei dem Gedanken an ihre überaus heftige Vereinigung vom Nachmittag verspürte sie schon wieder leichte Lustgefühle in sich aufsteigen. Mühsam riss sie sich zusammen und drängte ihre erotischen Phantasien beiseite. Sie widmete ihre Aufmerksamkeit dem Gespräch und beteiligte sich wieder daran. Als sie sich einen Nachschlag vom Buffet holte, sah sie im hinteren Teil des Restaurants Carlos im Gespräch mit Hotelgästen. An seinen Gesten erkannte sie, dass er sich bei den Gästen für einen kurzen Moment entschuldigte und schon war er bei ihr. Er küsste ihre Fingerspitzen und sagte in scherzhaft drohendem Ton zu Kira, die ihn fasziniert anlächelte: „Seesternchen, bitte schau mich nicht so an, du machst mich sonst wahnsinnig! Oder willst du riskieren, dass ich dich gleich hier zu Boden knutsche…?“ Schuldbewusst schaute Kira schnell zur Seite und Carlos fuhr fort: „Bitte warte nach dem Essen hier auf mich, ich muss schnell noch etwas mit den Gästen dort besprechen.“ Kira versprach zu warten und Carlos ging wieder zu dem Grüppchen von Personen. Kira schaute ihm nach und stellte erneut fest, dass Carlos ein absolut gutaussehender Mann mit sehr selbstsicherem Auftreten und gewaltig viel Charme ist. Sie ging zurück an ihren Tisch und vertilgte gedankenverloren langsam den Rest ihres Essens. Die vier Freunde wollten auf sie warten, aber Kira schickte sie, mit dem Hinweis dass sie auch bald gehen würde, weg. Als sie allein am Tisch sass, kamen ihr die drängenden ungelösten Fragen wieder in den Sinn und sie überlegte sich ihre Antworten. Bald darauf holte  Carlos sie am Tisch ab und sie gingen Hand in Hand am Strand entlang in den Ort. Carlos brachte sie zu einem schmucken Restaurant und sie setzten sich auf der Terrasse unter einen grossen Mangobaum. Er bestellte Moscatel zum Trinken und hielt Kira auf dem Rattansofa fest in seinen Armen. Als der schwere Wein serviert war, hob er sein Glas und schaute Kira tief in die Augen. „Auf dich, liebste Kira und darauf, dass du bald wieder zu mir kommst!“ sagte er und sie tranken sich zu. Dann nahm Carlos aus einem kleinen Samtschächtelchen einen in Silber gefassten Larimar in Form eines Seesternes der  an einer fein gearbeiteten silbernen Kette hing. Kira erkannte das Schmuckstück wieder, es hatte ihr in Miguels Geschäft so gut gefallen.  Er legte Kira den kostbaren Schmuck um den Hals und sagte dabei zu ihr: „Dieser Talisman soll dich begleiten und eine Erinnerung an den Mann der dich wahnsinnig liebt, also mich, sein. Ich wünsche mir nichts mehr auf dieser Welt, als dass du mich genau so liebst wie ich dich und dass du schnell zu mir zurück kommst!“ Kira war sprachlos über das wertvolle Geschenk und nicht weniger über seine Liebeserklärung. Sie musste schlucken und als sie Carlos Hand nahm, zitterten ihre Finger. Leise erwiderte sie dann: „Vielen Dank, lieber Carlos! Ich freue mich sehr über dein Geschenk und werde gut darauf aufpassen. Auch ich habe dich sehr lieb, aber leider kein Geschenk für dich.“ Als Carlos ihre Worte hörte, blitzten seine Augen triumphierend auf und er küsste sie stürmisch.



Neugierig wie es weitergeht?

Entweder morgen weiterlesen oder direk
t zum Download

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen