Montag, 6. Mai 2013

9. Kapitel / 1



Schwankende Gefühle

Im Hotel angekommen, brauchten Kira und Samantha ganz dringend erst einmal eine Dusche. Die Badesachen waren in der heissen Sonne an ihren Körpern getrocknet und sie hatten auf das Anziehen von Wechselsachen verzichtet. Während der knapp dreistündigen Rückfahrt stellte sich das als Fehler heraus, denn der feine Sand und das Meersalz begannen auf der Haut zu reiben und zu jucken. Vor allem am Hinterteil war das sehr unangenehm und die Mädchen waren froh, dieser Qual endlich zu entkommen. Kira duschte ausgiebig mit nur lauwarmem Wasser und liess es in kräftigen Strahl auf sich herabprasseln. Das tat gut! Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, betrachtete sie sich im Spiegel. Von den, laut Martin, zugelegten Pfunden konnte sie nicht viel entdecken. Allerdings sah sie, dass ihre Haut von der Sonne stark gerötet war und die Umrisse des Minikini ein unschönes Muster hinterlassen hatten. Mit einer Apres-Lotion versorgte sie ihre durstige Haut und fühlte sich dann gleich besser. Wegen des Sonnenbrandes zog sie ein locker fallendes weisses Shirt und einen bequemen gelb-weiss gemusterten Wickelrock an. Gelbe Flip-Flops mit einer grossen weissen Blüte passten perfekt dazu. Kira hatte keine Lust ihre Haare zu fönen und steckte sie mit einer Haarkrabbe hoch. Vorsichtig entnahm sie den Blumentopf mit der Strilitzie der Transportverpackung und stellte sie auf den kleinen Beistelltisch. Danach ging sie zu Samantha hinüber. Sie hatte inzwischen auch geduscht und im Zimmer roch es angenehm nach Pfirsich und Mandelblüten. Hast du auch so einen Sonnenbrand bekommen? fragte Kira und zeigte Sam ihren Bauch. Nein, auf jeden Fall nur ganz wenig. Du hast ja auch eine viel hellere Haut, da geht so was viel schneller. antwortete Samantha. Sie hatte ihre Errungenschaften des Einkaufsbummels auf dem Bett ausgebreitet und fragte Kira, welche Schuhe sie anziehen sollte. Kira bestand darauf, dass Sammy ihr alle drei Paar vorführt. Kira gefielen hochhackige weisse Sandalen mit zahlreichen Riemchen am besten zu Sams weissen Shorts. Aber Samantha wollte lieber die brauen im Gladiatorenstil tragen. Weil beide auf keinen gemeinsamen Nenner kamen, zog Sam kurzerhand das dritte Paar, schicke, mit Perlen und Strass besetzte hohe Holzpantoletten, an. Nach dieser schwierigen Entscheidung gingen sie im Hotelpark spazieren. Kira fragte Sam, ob sie Neuigkeiten in Bezug auf Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis von Miguel erfahren habe. Sam schüttelte den Kopf: Das Dinner war so romantisch, dass ich nicht an so profane Dinge gedacht habe und in der Nacht…” Hattet  ihr wichtigeres zu tun - ich kann es mir schon vorstellen! lachte Kira. Kommt Miguel heute Abend zu dir? Wollt ihr etwas unternehmen? fragte sie. Nein, er muss heute leider zu einer Familienfeier. Da komme ich endlich mal früher zu meinem Schönheitsschlaf. Aber am Samstag holt er mich zum Mittagessen bei seinen Eltern ab. Er will mich ihnen ganz offiziell vorstellen. Ich bin richtig neugierig auf seine Family und auf der anderen Seite habe ich wahnsinnig Bammel davor. Kannst du das verstehen? Blöd, oder? Kira meinte, dass sie vor lauter Aufregung wohl schon Nächte vorher nicht mehr schlafen könnte. Dann erzählte sie Sammy, dass sie am Samstag eine Verabredung mit Martin hat und sich nicht recht wohl fühlt bei diesem Gedanken. Aber die Freundin meinte, dass Martin sie schon nicht fressen würde. Er ist ein gutaussehender Mann Anfang dreissig, hat einen interessanten Job, eigentlich ganz gute Manieren und scheint dich ja zu mögen Wo ist das Problem? Kira erwiderte: Ein Mann wie er, ist doch bestimmt verheiratet oder zumindest in festen Händen. Vielleicht hat er ja sechs Kinder? Und wenn schon, er ist erwachsen und wird wissen, was er tut. Am besten du fragst ihn einfach, dann weisst du woran du bist und kannst immer noch entscheiden, ob du dich auf ihn einlässt oder nicht. Ich hab doch gleich gesagt, dass du in ihn verliebt bist! triumphierte Sam. Kira murmelte etwas das klang wie: Stimmt ja gar nicht! Aber Sam winkte nur bedeutungsvoll ab und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Ein komisches Geräusch erklang und Sam rief: Hörst du meinen Magen knurren? Wenn ich nicht gleich was zu Beissen bekomme, falle ich tot um! Also marschierten die beiden Richtung Restaurant, um den Hunger zu stillen




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