9. Kapitel / 1
Schwankende Gefühle
Im Hotel angekommen,
brauchten Kira und Samantha ganz dringend erst einmal eine Dusche. Die
Badesachen waren in der heissen Sonne an ihren Körpern getrocknet und sie
hatten auf das Anziehen von Wechselsachen verzichtet. Während der knapp dreistündigen
Rückfahrt stellte sich das als Fehler heraus, denn der feine Sand und das
Meersalz begannen auf der Haut zu reiben und zu jucken. Vor allem am Hinterteil
war das sehr unangenehm und die Mädchen waren froh, dieser Qual endlich zu
entkommen. Kira duschte ausgiebig mit nur lauwarmem Wasser und liess es in kräftigen
Strahl auf sich herabprasseln. Das tat gut! Nachdem sie sich abgetrocknet
hatte, betrachtete sie sich im Spiegel. Von den, laut Martin, zugelegten
Pfunden konnte sie nicht viel entdecken. Allerdings sah sie, dass ihre Haut von
der Sonne stark gerötet war und die Umrisse des Minikini ein unschönes Muster
hinterlassen hatten. Mit einer Apres-Lotion versorgte sie ihre durstige Haut
und fühlte sich dann gleich besser. Wegen des Sonnenbrandes zog sie ein locker
fallendes weisses Shirt und einen bequemen gelb-weiss gemusterten Wickelrock
an. Gelbe Flip-Flops mit einer grossen weissen Blüte passten perfekt dazu. Kira
hatte keine Lust ihre Haare zu fönen und steckte sie mit einer Haarkrabbe hoch.
Vorsichtig entnahm sie den Blumentopf mit der Strilitzie der
Transportverpackung und stellte sie auf den kleinen Beistelltisch. Danach ging
sie zu Samantha hinüber. Sie hatte inzwischen auch geduscht und im Zimmer roch
es angenehm nach Pfirsich und Mandelblüten. “Hast du auch so einen Sonnenbrand bekommen?” fragte Kira und zeigte Sam ihren Bauch. “Nein, auf jeden Fall nur ganz wenig. Du hast ja auch
eine viel hellere Haut, da geht so was viel schneller.” antwortete Samantha. Sie hatte ihre Errungenschaften
des Einkaufsbummels auf dem Bett ausgebreitet und fragte Kira, welche Schuhe
sie anziehen sollte. Kira bestand darauf, dass Sammy ihr alle drei Paar vorführt.
Kira gefielen hochhackige weisse Sandalen mit zahlreichen Riemchen am besten zu
Sams weissen Shorts. Aber Samantha wollte lieber die brauen im Gladiatorenstil
tragen. Weil beide auf keinen gemeinsamen Nenner kamen, zog Sam kurzerhand das
dritte Paar, schicke, mit Perlen und Strass besetzte hohe Holzpantoletten, an.
Nach dieser schwierigen Entscheidung gingen sie im Hotelpark spazieren. Kira
fragte Sam, ob sie Neuigkeiten in Bezug auf Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis
von Miguel erfahren habe. Sam schüttelte den Kopf: “Das Dinner war so romantisch, dass ich nicht an so
profane Dinge gedacht habe und in der Nacht…”
“Hattet ihr
wichtigeres zu tun - ich kann es mir schon vorstellen!” lachte Kira. “Kommt Miguel heute Abend zu dir? Wollt ihr etwas
unternehmen?” fragte sie. “Nein, er muss heute leider zu einer Familienfeier. Da
komme ich endlich mal früher zu meinem Schönheitsschlaf. Aber am Samstag holt
er mich zum Mittagessen bei seinen Eltern ab. Er will mich ihnen ganz offiziell
vorstellen. Ich bin richtig neugierig auf seine Family und auf der anderen
Seite habe ich wahnsinnig Bammel davor. Kannst du das verstehen? Blöd, oder?” Kira meinte, dass sie vor lauter Aufregung wohl schon
Nächte vorher nicht mehr schlafen könnte. Dann erzählte sie Sammy, dass sie am
Samstag eine Verabredung mit Martin hat und sich nicht recht wohl fühlt bei
diesem Gedanken. Aber die Freundin meinte, dass Martin sie schon nicht fressen
würde. “Er ist ein gutaussehender Mann Anfang dreissig, hat
einen interessanten Job, eigentlich ganz gute Manieren und scheint dich ja zu mögen… Wo ist das Problem?” Kira erwiderte: “Ein Mann wie er, ist doch bestimmt verheiratet oder
zumindest in festen Händen. Vielleicht hat er ja sechs Kinder?”
“Und wenn schon, er ist erwachsen und wird wissen,
was er tut. Am besten du fragst ihn einfach, dann weisst du woran du bist und
kannst immer noch entscheiden, ob du dich auf ihn einlässt oder nicht. Ich hab
doch gleich gesagt, dass du in ihn verliebt bist!” triumphierte Sam. Kira murmelte etwas das klang wie: “Stimmt ja gar nicht!” Aber Sam winkte nur bedeutungsvoll ab und verzog das
Gesicht zu einer Grimasse. Ein komisches Geräusch erklang und Sam rief: “Hörst du meinen Magen knurren? Wenn ich nicht gleich
was zu Beissen bekomme, falle ich tot um!” Also marschierten die beiden Richtung Restaurant, um
den Hunger zu stillen
Neugierig wie es weitergeht?
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