“Hast du heute
noch etwas vor?” fragte Samantha und Kira schüttelte den Kopf. “Dann lassen wir uns ganz viel Zeit beim Essen und probieren alle Speisen
aus.” entschied Sam. Kira musste an ihr “Übergewicht” denken und beschloss nur wenig zu essen. Nach einem Rundumblick fragte
Sam: “Wo stecken eigentlich die Anderen?” “Unsere frisch Verlobten sind nach Santo Domingo gefahren. Sie wollen
heute Im Hardrock-Cafe ein Konzert von so einer weltbekannten Metal-Band ich
glaube sie sagten “Iron Maiden”,
ansehen. Die kommen erst morgen wieder. Thomas und Katrin hatten eine
Quadtour gebucht. Sie müssten eigentlich schon hier sein.” erwiderte Kira. Die beiden suchten sich einen schönen Platz auf der
Terrasse und bestellten ihre Getränke. Dann bestaunten sie die hübsch
dekorierten Buffets und verschafften sich einen Überblick über die feinen
Speisen. Angesichts der Köstlichkeiten vergass Kira ihren Vorsatz, ganz wenig
zu essen und liess sich frisches Lachsfilet grillen. Als Beilage wählte sie
verschiedene Salate, knuspriges Weissbrot und verschiedene Dips. Sam nahm
gebackenen Tintenfisch mit Aioli, Reis, Pommes Frites und den Weisskrautsalat,
der ihr so gut schmeckt. Nachdem sie alles verdrückt hatten, zogen die beiden
noch einmal in Richtung Futtertheken los. Kira verspürte Appetit auf Süsses und
holte sich Kuchen, drei Kugeln Eis und Fruchtsalat mit Sahnehäubchen. Sam stand
der Sinn eher nach herzhaften Genüssen und sie füllte ihren Teller mit
gegrilltem Steak, Pizzastücken und
Nudeln in Sahnesauce. Als sie ihre Beute beguckten, mussten beide
lachen. “Mann könnte meinen, wir hätten seit Tagen nichts gegessen! Ich glaube,
das macht das Klima, oder das Meer oder alles zusammen - egal, Hauptsache es
schmeckt!” meinte Sam vergnügt und Kira pflichtete ihr mit vollem Mund bei: “Das sehe ich auch so!” und schaufelte
munter weiter in sich rein. “Ah, den Damen
schmeckt es wieder ausgezeichnet!” sagte Carlos
und dann begrüsste er Sam höflich und küsste Kira auf die Wange. “Guten Abend mein Seestern, wie war dein Tag? Du hast wohl etwas zu viel
Sonne abbekommen?” Kira berichtete kurz von ihrem Ausflug und liess die
Anwesenheit von Martin dabei völlig unter den Tisch fallen. Carlos hatte
unterdessen Platz genommen und für alle drei einen süssen dominikanischen
Moscatel bestellt. Auf seinen Wunsch wurde der Wein mit viel Eis serviert. Wein
mit Eis - sehr ungewöhnlich, aber es schmeckte überraschend gut. Gemütlich
sassen die drei unter dem dominikanischen Sternenhimmel und plauderten über
belanglose Dinge. “Am Sonnabend um 21 Uhr ist die grosse Show. Ihr kommt doch auf jeden
Fall?!” wollte Carlos wissen. Kira und Sam schauten sich betreten an und als
Kira sah, wie enttäuscht er dreinschaute, beeilte sie sich zu versichern, dass
sie sich das nicht entgehen lassen würden. Sam fuchtelte hinter Carlos Rücken
wild mit ihren Händen und schnitt dabei urkomische Grimassen. Aber Kira tat so
als ob sie es nicht bemerken würde und schenkte Carlos ein süsses Lächeln. Der
schien damit zufrieden zu sein. Kurz darauf stand Carlos auf und erklärte
entschuldigend: “Ich muss jetzt leider zur Generalprobe für die Show.” und zu Kira gewandt: “Bitte komm einen
kurzen Moment mit mir, mein Seesternchen.” Kira erhob
sich zögernd und folgte ihm in die Dunkelheit. Hinter einem Mauervorsprung der
vor den Blicken von Hotelpersonal und Gästen schützte, riss er Kira an sich und
küsste sie, bis ihr fast schwindelig wurde. Seine Hände streichelten dabei zärtlich
ihren bebenden Körper. “Ich habe dich furchtbar vermisst.” flüsterte er
mit rauer Stimme und sein heisser Mund strich über die Haut an ihrem Hals. “In etwa zwei Stunden wird die Probe zu Ende sein, dann komme ich zu dir.” versprach er ihr. Kira versuchte zu protestieren, dass sie früh
schlafen wolle, aber sein Mund verschloss ihre Lippen und sie ergab sich. Noch
ein heisser Kuss und er musste los. Ganz benommen ging Kira zu ihrem Tisch auf
der Restaurantterrasse zurück. Dort waren nun auch Thomas und Katrin
eingetroffen und berichteten von ihren Tageserlebnissen. “Die Quadtour war einfach geil! Wir waren mit fünf Quads plus Führer
unterwegs und sie nach Rincon gefahren. Dorthin gibt es keine wirklich
befestigte Strasse und streckenweise sind wir einfach durch den wild wuchernden
Busch, im wahrsten Sinne des Wortes, gerauscht. Katrin wäre vor Angst fast
eingegangen weil die Quads ab und zu in gefährliche Schieflage kamen. Juan,
unser Guide, hatte uns vorher aber super eingewiesen und seine Fahrtricks waren
echt gold wert. Also ist nix passiert. Die Fahrt war ein Abenteuer! Und dann
der Strand von Rincon - ein wahres Gedicht sage ich euch!” schwärmte Thomas und Katrin führte weiter aus: “Der Stand liegt in einer Bucht die von beiden Seiten von recht hohen
felsigen Bergen eingerahmt wird und ist ein paar Kilometer lang. Der Sand hat
eine goldgelbe Farbe und ist ganz fein. Auch hier wachsen unzählige Palmen bis
fast an das Wasser heran. Bis auf ein paar Dominikaner und einzelne Touristen
war es menschenleer. Am Strand ist ein
kleines Restaurant, das aus einem Grill, einer Feuerstelle und ein paar Tischen
und Bänken besteht, richtig urig. Dort haben wir fantastisch gegessen.
Fangfrische Forellen, Flusskrebse, Reis und knackiger Salat - einfach
himmlisch!” Thomas übernahm wieder: “Wir haben die
Quads stehen gelassen und sind zur linken Seite der Bucht gelaufen. Dort mündet
ein Fluss aus den Bergen kommend direkt ins Meer. Da haben wir gebadet. Das Süsswasser
des Flusses ist saukalt, aber total klar, ich würde sagen: Kristallwasser. Der
Ozean dagegen ist richtig warm und wo beide Wasser aufeinandertreffen, gibt es
eine starke Strömung. Auch die Wellen,
die an den Strand klatschen haben es ganz schön in sich. Katrin haben sie
einfach die Füsse weggezogen und sie - Platsch - umgehauen. Für ungeübte
Schwimmer ist es dort richtig gefährlich. Juan hatte uns vorher zur Vorsicht
gemahnt und er hatte wirklich recht. Es war einfach unglaublich!” konnte sich Thomas vor Begeisterung kaum bremsen. Dann zeigten sie auf
dem Display ihrer Digicam die gemachten Fotos und Kira und Sam bekamen einen
Eindruck von der Schönheit der Natur. “Rückzu haben
wir noch “Bocca del Diablo”, den “Mund des Teufels”, angeschaut und sind auf der felsigen Steilküste herumgeklettert.
Wieder in Las Galeras angekommen, sind wir zusammen mit Juan in einer Cafeteria
bei kaltem Bier versackt. Juan hat uns angeboten morgen eine Tour mit dem Boot
entlang der schönsten Strände zu machen. Klar, dass wir zugesagt haben! Wir
hoffen, dass ihr dabei seid, schliesslich müsst ihr zwei den Traumstrand von
Rincon auch gesehen haben!” überraschte Thomas die Beiden. Sam
und Kira freuten sich natürlich und fragten die
Abenteurer weiter über ihre Erlebnisse aus. Als die beiden Freundinnen
etwas später zu ihren Unterkünften schlenderten fragte Sam, ob Kira noch Besuch
von Carlos erwartet. Kira gab zu, dass er noch zu ihr kommen würde und erzählte
Sammy, dass sie keine Ahnung hat, welche Gefühle sie für Carlos empfindet. Dann
wünschten sie sich eine “Gute Nacht” und jede verschwand in ihrem Zimmer. Kira stand im dünnen Nachthemd vor
dem Spiegel und bürstete ihr langes Haar, das von der Sonneneinstrahlung viel
heller geworden war. Sie musterte sich und fragte ihr Spiegelbild: “Was soll ich nur tun? Ich weiss nicht ob ich verliebt bin und außerdem
weiss ich nicht in wen…” Mit sich selbst in tiefe Zweifel verstrickt lag sie mit offenen Augen
im dunklen Zimmer und lauschte den Geräuschen der karibischen Nacht. Als es
einige Zeit später an ihre Tür klopfte und Carlos leise rief: “Seesternchen mach auf, ich habe dir etwas mitgebracht!” Lag sie stocksteif und wagte nicht einmal zu atmen. Nach ein paar
weiteren Klopfern gab es Carlos auf und trollte sich. Kurz darauf schlief Kira
ein und wälzte sich in dieser Nacht unruhig hin und her.
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