Montag, 20. Mai 2013

12. Kapitel / 3



Dann schimpfte er mit ihr. Wegen der Bootstour, der Erkältung, dass sie trotzdem zur Show gekommen war und so weiter. Kira hörte gar nicht zu und er beruhigte sich wieder. Er liess es sich nicht nehmen, Kiras Körper mit dem Sonnenschutz zu behandeln und sie musste immer wieder seine frechen Hände wegschieben, wenn er versuchte unter den Stoff zu gelangen. Leider hatte Carlos nicht viel Zeit und Kira atmete auf, als er endlich gegangen war. Sie hörte ihren Namen rufen und suchte mit den Augen den Strand ab. Von Las Galeras kommend schlenderten Samantha und Miguel auf sie zu. Nach der freudigen Begrüssung verabschiedete sich Miguel bald, er musste zurück ins Geschäft. So konnte Sammy ihrer Freundin brühwarm über den gestrigen Tag berichten. Stell dir vor, seine Eltern haben so etwas wie eine Ranch. Mit Kühen, Pferden, Hühnern und so allerlei Getier. Es ist echt cool bei Miguel zu Hause. Und seine Eltern sind einwandfrei. Na ja, erst haben sie ziemlich kritisch geguckt, aber das hat sich bald gegeben und es wurde ein fantastischer Tag. Ich habe seiner Mutter beim Kochen geholfen und eine Menge über die dominikanische Küche gelernt. Und es hat dann auch klasse geschmeckt - trotz meiner Mithilfe! gackerte Sam und Kira musste über Sams Begeisterung herzlich lachen. Am Nachmittag sind wir ausgeritten, am Meer entlang und haben gebadet. Abends wurde ein riesiger Grill angeheizt und etliche Verwandte und Freunde tauchten auf. Ich musste ja alle kennenlernen und so wurde es eine lange lustige Nacht. berichtete Sammy weiter. Das Einzige was ich nicht so toll fand: Miguel und ich mussten in getrennten Schlafzimmern übernachten! empörte sich Sam und Kira gluckste vor Lachen. Dann berichtete Kira von ihrem Samstag und diesmal lachte sich Samantha kringelig. Gib es doch zu! Die ganze Erkältung war nur vorgetäuscht, um dir Carlos vom Leib zu halten! japste Sam und Kira dachte kurz darüber nach. Schon möglich, dass mein Unterbewusstsein diese Grippe simuliert hat, aber ganz bestimmt wusste ICH nichts davon! verteidigte sie sich. Sie erzählten sich jedes kleine Detail und so verging die Zeit wie im Flug. Nach dem Mittagessen legte sich Kira in ihrem Zimmer noch ein Weilchen hin und beschwor ihr Handy, endlich zu klingeln. Sie hoffte sehr, dass Martin sich meldet. Er hat doch eine Tour zu begleiten, da kann er nicht so einfach in der Weltgeschichte herumtelefonieren. sagte sie sich, aber ihre Ungeduld wuchs mit jeder Minute. Später am Nachmittag machten Sam und Kira einen ausgedehnten Strandspaziergang und sammelten neue Muscheln. Ihre Kleidung und die Fundstücke von vorgestern waren beim Sinken des Bootes leider verloren gegangen. Als Kira sich in ihrem Zimmer zum Abendessen umzog, klingelte ihr Handy und aufgeregt meldete sie sich. Hallo Kira, wie geht es Dir? Bist du die Erkältung losgeworden? es war Martin! und Kiras Herz schlug bis zum Hals. Sie erzählte ihm ein bisschen von der Show und dem heutigen Strandtag. Und er berichtete ihr von seiner Tour und Kira lauschte dem wohltönenden Klang seiner Stimme. Kira saugte förmlich jedes Wort von ihm auf, wie ein völlig ausgetrockneter Schwamm. Sie stellte sich sein Gesicht und die wunderbar blauen Augen dazu vor und musste sich schnell setzen, weil ihre Beine so wackelig wurden. Atemlos hatte sie ihm gelauscht und er fragte: Kira? Bist du noch dran? Sie räusperte sich ihre wie zugeschnürte Kehle frei und antwortete mit belegter Stimme. Er ahnte wohl ihren Gemütszustand und als er seine nächste Frage stellte, hatte seine Stimme einen dunklen Unterton: Kira, wenn du möchtest, also, ich habe ich möchte ich…” Er verhaspelte sich und begann noch einmal von vorne: Ich habe für Morgen in den frühen Abendstunden etwas organisiert und möchte dich dazu einladen. Bring auch deine Freunde mit, dann kann es ein lustiger Abend werden. Kira wollte es genauer wissen, aber Martin verriet ihr keine Einzelheiten. Sie gab sich geschlagen und fragte, welche Kleidung am besten geeignet ist. Er antwortete: Mach dich schön für mich und hohe Absätze sind okay! Er gab noch Zeit und Ort an und mit einem: Kira, ich freue mich auf dich! Bis morgen und träum süss! legte er auf. Kira sass noch Minuten später ohne sich zu rühren da und drückte das Telefon fest an ihre Brust. Samantha riss sie mit ihrem Klopfen aus der Lethargie und Kira erzählte von dem Gespräch. Cool, meinst du ich kann Miguel auch mitnehmen? Ich bin so gespannt, was sich Martin da ausgedacht hat!Beim Abendessen lud Kira auch die zwei Pärchen zu dem geheimnisvollen Date ein und es wurden die wildesten Spekulationen darüber angestellt. Nach dem Abendessen wanderten sie gemeinsam nach Las Galeras und verbrachten einen lustigen Abend in einer gemütlichen Bar. Miguel kam zu Ihnen und freute sich auch über Martins Einladung. Als die drei Pärchen zu Merengue und Bachatta tanzten, wurde Kira richtig wehmütig und sie wünschte sich Martin herbei. Leider kam er nicht und auch Carlos erschien nicht auf der Bildfläche, was Kira zufrieden registrierte. Sie absolvierte ein paar Tänze mit verschiedenen jungen Dominikanern, aber ihre Füsse entwickelten ein störrisches Eigenleben und sie entschied, lieber die Tanzenden zu beobachten. Schliesslich wollte sie keine gebrochenen Füsse verantworten müssen. Weit nach Mitternacht schlenderte die kleine Gruppe am Strand entlang zu ihrem Urlaubsdomizil. Die Pärchen schmusten und küssten sich alle paar Meter und Kira war froh, als sie endlich das Hotel erreichten. Es war nicht so toll, zusehen zu müssen, wenn Andere so verliebt miteinander turteln und man selbst sich furchtbar einsam fühlt. Schnell schlüpfte sie in ihr Bett und versuchte krampfhaft einzuschlafen. Aber in ihrem Kopf arbeitete es und sie konnte den Schlaf nicht herbeizwingen.





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