Samstag, 18. Mai 2013

12. Kapitel / 2


Dann wandte er sich an Kira und erschrak bei ihrem Anblick. In ihrem Gesicht brannten rote Flecken auf der sonst sehr blassen Haut. Auf ihrer Stirn stand ein Schweissfilm und sie zitterte, trotz der wärmenden Jacke. Kira musste hohes Fieber haben und sah sehr schwach aus. Thomas erzählte kurz vom Bootsunglück und Carlos konnte vor Ärger nicht sprechen. Er nahm Kira auf die Arme, nickte den Anderen kurz zu und verliess den Saal. Schnell trug er Kira in ihr Zimmer. Er half ihr das Kleid auszuziehen und legte sie ins Bett. Aus dem Schrank zerrte er eine dicke Decke und packte Kira fürsorglich damit ein. Dann verständigte er den Hotelarzt und liess Kira keinen Moment aus den Augen. Obwohl seine Show längst hätte weitergehen sollen, blieb er. Der Arzt kam und untersuchte Kira. Sie bekam eine Injektion und ein fiebersenkendes Getränk. Der Doktor beruhigte Carlos, dass es so schlimm nicht sei. Sie würde bald tief und fest schlafen und schnell wieder auf dem Damm sein. Er schickte also Carlos weg und der verliess Kira nur sehr widerstrebend. Er küsste zum Abschied ihre heisse Stirn. Kleines Seesternchen, bitte werde schnell wieder gesund. Danke, dass du trotzdem zu meiner Show gekommen bist, auch wenn das sehr dumm war. Du bedeutest mir so viel! Gute Nacht, Kleines! Der Arzt schob ihn aus dem Zimmer und sagte Kira, dass sie am nächsten Morgen noch einmal zu ihm kommen solle. Dann verabschiedete er sich und verliess auch das Zimmer. Kira war froh endlich allein zu sein. Die Medikamente zeigten schon Wirkung und sie fühlte sich bereits etwas besser. Sie holte sich ein kaltes Mineralwasser aus der Minibar und kuschelte sich wieder ins Bett. Die Geräusche der lauen karibischen Nacht lullten sie ein und Kira fiel in einen erholsamen festen Schlaf. Sie träumte von Martin, seinen Küssen, roten Seesternen am Meeresgrund und riesigen Kreuzfahrtschiffen vor grünen Inseln. Gegen 9 Uhr am folgenden Morgen wachte sie auf und streckte sich genüsslich. Sie hatte gut geschlafen und fühlte sich eigentlich richtig erholt. Sie verliess das Bett und begrüsste die Hühnerfamilie. Nach der Dusche kleidete sie sich bequem in Jeans und T-Shirt und suchte die kleine Arztstation der Anlage auf. Der Doc war sehr zufrieden mit ihr und gab ihr ein paar Tabletten und Tropfen, um die Erkältung endgültig zu vertreiben. Er fragte, ob sie schon gefrühstückt habe und als sie verneinte, verordnete er ihr ein deftiges Frühstück und einen ruhigen Tag am Pool oder Meer. Morgen sollte sie wieder ganz hergestellt und zu grösseren Unternehmungen bereit sein. Also ging Kira nach dem Arztbesuch folgsam in das Restaurant um zu frühstücken. Sie hatte ihren Appetit wiederbekommen und holte sich Rührei, Toast, Käse, Wurst und leckere Schoko-Croissants. Ramòn, ihr verliebter Kellner brachte heisse Milch mit Honig und Kira ass mit Genuss alles auf. Ihre Freunde hatten für heute eine Jeep-Safari gebucht und das Hotel schon vor einiger Zeit verlassen. Kira klopfte auf dem Rückweg bei Sammy an die Tür, aber sie war immer noch nicht zurück. Also liess Kira sich Zeit und kleidete sich langsam für den geplanten Strandbesuch um. Dabei hörte sie Musik und sang leise mit. Na so ein Quark murmelte Kira vor sich hin, ich habe doch schon wieder vergessen, dass ich Babsi anrufen wollte! Sie nahm ihr Handy und wählte Babsis Nummer. Es ist Sonntag, da hab ich gute Chancen Babs zu erreichen. Nach mehreren Versuchen kam sie durch und hatte kurz darauf ihre allerbeste Freundin am Ohr. Babsi freute sich riesig, dass Kira sich endlich meldete. Aber ein bisschen schmollte sie auch, es war ja schon eine Woche vergangen und sie wollte Alles haarklein von Kira erfahren. Kira lieferte eine wahrheitsgetreue Berichterstattung ab und Babsi konnte sich so manchen Lacher nicht verkneifen. So redeten die Freundinnen über eine halbe Stunde lang und Kira wurde, nachdem sie das Gespräch beendet hatten, angst und bange wegen ihrer Handyrechnung. Aber egal, jetzt fühlte sie sich erleichtert und brauchte keine Gewissensbisse mehr zu haben. Vergnügt setzte sie sich in Richtung Strand in Bewegung. Dort fand sie einen schönen Platz im Schatten einer Palme und stürzte sich zu allererst ins Meer. Sie liebt das Meer und zurück in Deutschland würde sie es sehr vermissen. Etwas wehmütig dachte sie daran, dass nun schon die erste Woche vergangen war und sie fühlte sich traurig, weil sie dann Martin nicht mehr sehen konnte. In ihre trüben Gedanken versunken ging sie zu ihrer Liege und streckte sich darauf aus. Bevor sie noch trauriger werden konnte, fühlte sie plötzlich streichelnde Hände auf ihrem Rücken und drehte sich um. Es war Carlos, der ihr Sonnencreme sanft in die Haut rieb. Er küsste ihre Wange und begrüsste sie.


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