Freitag, 31. Mai 2013

16. Kapitel / 1



Interessante Ankündigung


Sam und Kira kehrten in ihr Hotel zurück. Im Zimmer verräumte Kira ihr neues Kleid, das noch immer an der Schranktür hing, und die schicken Schuhe.  Die gekauften Gemälde legte sie in ihren Koffer. Dabei wurde ihr das Herz erst richtig schwer. Martin hatte sich immer noch nicht gemeldet und sie grübelte, ob es vielleicht an ihr lag, dass er sie nicht wiedersehen wollte. Aus welchem Grund auch immer er nicht anrief, es tat ihr unsagbar leid und sie fürchtete, nun nie mit ihm zusammenzukommen. Der Anblick ihres Koffers machte sie total trübsinnig, schliesslich musste sie ihre liebgewonnene Halbinsel Samanà bald für immer verlassen. Kira konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und sie schossen wie Sturzbäche aus ihren Augen. Sie warf sich auf das Bett und weinte hemmungslos. Lange Zeit lag sie so und als ihre Tränen doch irgendwann versiegten, war nicht nur das Kopfkissen völlig zerstört und durchweicht, auch ihr Gesicht sah verheult und aufgequollen aus. Nachdem Kira ihren Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, fühlte sie sich wieder etwas besser und neue Hoffnung keimte in ihr. Wenn er jetzt anruft oder unerwartet auftaucht, sehe ich aus wie ein grosser Haufen Unglück. So soll er mich auf keinen Fall sehen! entschied Kira und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Leider half das nicht allzu viel und sie versuchte es mit einem alten Trick ihrer Omi. Sie füllte zwei Socken mit Eiswürfeln und legte sie sich auf ihre geschwollenen Augen. Als das Eis weggeschmolzen war, schaute sie in den Spiegel und war einigermassen zufrieden. Nach einer Wechseldusche mit heissen und kalten Wasser fühlte sie sich rundherum wohler. Allerdings hatte sie erst unter dem Strahl der Dusche bemerkt, dass ihre ganze Rückseite vom Schnorcheln mächtig Sonnenbrand abbekommen hatte. Eine kühlende After Sun-Lotion beruhigte die verbrannte Haut.
Sie zog ein dünnes weisses Baumwollkleid an und verdeckte Restspuren von Tränen mit etwas Make up. So präpariert klopfte sie bei Samantha an die Terrassentür. Sammy telefonierte mit Miguel und machte Kira Zeichen, dass sie gleich fertig sei. Nachdem das Gespräch beendet war, musterte Sam neugierig Kiras Gesicht. „Jetzt weiss ich es. Du hast dich geschminkt, deshalb siehst du heute so anders aus.“ stellte Sammy fest. Kira nickte und war froh, dass Sam die Tränenspuren scheinbar nicht bemerkte. „Hast du dir die Kehrseite auch so derb verbrannt?“ fragte Kira und Sam zeigte auf ihren Rücken und die Beine und verzog dabei schmerzvoll das Gesicht. Nun zeigte Sam ihren Rücken her und der sah auch nicht viel besser aus.  „Wir sind aber auch selten dämlich!“ kommentierte Sam und beide mussten über ihre Gedankenlosigkeit lachen. „Komm wir setzen uns auf die Terrasse vom Restaurant und trinken noch was Leckeres vor dem Essen. Heidrun war vorhin kurz bei mir und wollte unbedingt, dass wir alle gemeinsam zu Abend essen. Machen wir ihr doch die Freude und warten dort auf die Anderen.“ Kira war einverstanden und kurz darauf sassen sie gemütlich unter dem riesigen Sonnenschirm und schlürften genüsslich einen Batida de Coco. Wie verabredet erschienen pünktlich die beiden Pärchen. Alle holten sich reichlich vom Buffet und während sie langsam und mit Genuss assen, wurden die Tageserlebnisse lebhaft ausgetauscht. Kira liess Sammy den Vortritt und die berichtete unter Einsatz von Händen und Füssen von der beeindruckenden Unterwasserwelt, die sie beim Schnorcheln erkundet hatten. Thomas und Micha ließen sich von der Begeisterung anstecken und planten gleich für Morgen auch so einen interessanten Schnorchelausflug. Die schwangere Heidrun wollte sich lieber etwas schonen und Katrin signalisierte Solidarität mit ihrer besten Freundin. Schliesslich hatten sie sich heute beim Stadtbummel in Santa Barbara de Samanà die Füsse wund gelaufen. Micha nutzte einen Moment, als Alle mit Kauen beschäftigt waren und kurzzeitig Ruhe am Tisch herrschte, für eine bündige Ansprache: „Also, ihr Lieben, Heidrun und ich möchten euch etwas verkünden und es wäre supi, wenn wir uns alle heute Abend, sagen wir gegen 21.30 Uhr, an der Poolbar treffen würden. Vorher wird nix verraten, ihr könnt eure neugierigen Fragen gleich mit dem Essen runterschlucken!“ grinste er, denn den Mädels war anzusehen, dass sie vor Neugier fast platzten. Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung und alle freuten sich darauf. Kira und Sam wollten bis zur festgelegten Zeit spazieren gehen und schlenderten am Meer entlang Richtung Las Galeras. So konnten sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn Miguel hatte mit Sam verabredet auf diesem Weg zu ihr zu kommen. Kira, die insgeheim immer noch hoffte, dass Martin sich meldet, hielt ihr Handy in der Tasche ihres Kleides fest umklammert. Sam, die den Schatten von Traurigkeit öfters über Kiras Gesicht huschen sah, verkniff sich ihre Fragen diesbezüglich und erzählte Kira ununterbrochen von Miguel und seiner Familie.


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