Die Stärkung hatten sie sich wohlverdient und als sie sich Steaks, Salat
und Ofenkartoffeln schmecken ließen, tauschten sie sich über die faszinierende
Unterwasserwelt aus. Nach dem Essen breitete sich bleischwere Müdigkeit in
ihren Beinen aus und sie gingen in ihre Zimmer, um ein Stündchen Siesta zu
halten. Danach fühlte Kira sich frisch und ausgeruht und auch in Bezug auf
Martin war sie wieder voller Zuversicht. “Heute ruft er
hundertpro an!” war Kira überzeugt, “bestimmt habe ich
nicht richtig zugehört und er sagte - übermorgen-. Ja, so muss es sein!” diese Gedanken brachten ihre gute Laune zurück und sie holte Sam an
ihrer Zimmertür ab. “Ich habe so Muskelkater in den Beinen!” jammerte Sammy, “ich brauche jetzt unbedingt etwas Süsses. Lass uns die Snackbar plündern!” Also standen die Freundinnen kurze Zeit später vor dem grossen Süssigkeitenbuffet
und hatten wieder einmal die Qual der Wahl. Sam nahm sich Blätterteigtaschen:
eine mit Thunfisch, eine mit Hähnchenfilet und noch eine mit Scampis gefüllt,
vom Snackbuffet. Kira runzelte die Stirn: “Ich dachte, du
hast Appetit auf was Süsses?” “Ja,” antwortete Sam augenzwinkernd, “Appetit auf Süsses
und Hunger auf was Deftiges. Süsskram hole ich mir auch noch!” Kira betrachtete Samantha kritisch von der Seite und fand, dass sich
ihr Bäuchlein schon ganz schön gerundet hatte. “Hauptsache, es schmeckt! Wahrscheinlich macht die Liebe so hungrig!” dachte sie im Stillen. Kira entschied sich für Eis und Fruchtcreme und
setzte dem Ganzen eine grosse Sahnehaube auf. Kira bestellte für sich Kaffee
und wollte für Sam gleich mitbestellen. “Nein, ich hätte
gerne einen Kakao.” bat sie und erklärte Kira: “Eigentlich
trinke ich ja immer Kaffee, aber seit ein paar Tagen wird mir jedes Mal
schlecht davon. Wahrscheinlich vertrage ich bei den hohen Temperaturen einfach
kein Koffein.” nachdem Sam die gefüllten Blätterteigtaschen verdrückt hatte, holte sie
sich noch ein grosses Stück Sahnetorte und zwei, wie sie fand, kleine Kugeln
Mangoeis. So gestärkt wanderten sie am Strand entlang nach Las Galeras. Kira
wollte unbedingt heute das Gemälde für ihr Wohnzimmer kaufen. Sam meinte: “Das hat doch noch Zeit!” Aber als sie
nachrechnete, welcher Tag heute ist, bekam sie einen grossen Schreck. “Kira, ich fasse es nicht! In drei Tagen bin ich schon am Flughafen! Wo
ist denn nur die Zeit geblieben? Oh
nein, ich WILL nicht nach Hause!” schluchzte
Sam und Kira war über den heftigen Stimmungswandel echt verwirrt. “Ich habe auch nur einen Tag länger.” stellte Kira
fest. “Was soll ich denn machen, wenn du weg bist?” fragte sie Sammy, nun auch verzweifelt. Am Strand tollte eine Frau mit
ihren drei schönen grossen Hunden und die Freundinnen wurden von ihrem Kummer
abgelenkt. Beim Näherkommen erkannten sie Uschi, die Vermieterin des
schnuckeligen Ferienhauses, wieder. Uschi freute sich ehrlich sie wiederzusehen
und sie unterhielten sich eine Weile. “Wie es der
kleinen Lady wohl geht?” musste Kira denken und sie beschloss, Martin unbedingt nach ihr zu
fragen. “Wenn er denn anruft…” fügte sie in
Gedanken hinzu. Im Ort gingen sie zum Laden von Miguels Eltern und während Sam
sich mit ihnen unterhielt, suchte Kira nach einem passenden Bild. Tatsächlich
fand sie auch ein Gemälde, das ihren Vorstellungen entsprach. Es zeigte eine
sich dem türkisfarbenen Meer zuneigende Palme bei Sonnenuntergang und Kira
erkannte sogar den Strand wieder. Miguel entfernte geschickt den Holzrahmen und
wickelte das Ölbild wie einen Teppich auf. Dazwischen legte er eine dünne Folie
zum Schutz der Farben. Kira war erleichtert als sie das schmale Päckchen sah.
Sie hatte schon krampfhaft überlegt, wie sie das sperrige Gemälde in ihren
Koffer bekommen sollte. Als das Problem so einfach gelöst wurde, suchte sie
noch ein weiteres Bild aus. Es zeigte die Brücke von Santa Barbara de Samanà
und Kira konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Sie bezahlte ihre Schätze und
wartete vor dem Geschäft auf Samantha. Etwas wehmütig wurde ihr, als sie daran
dachte, das inzwischen so vertraute Las Galeras, den schönen Strand und vor
allem ihr heiss geliebtes Meer bald nicht mehr sehen zu können.
Neugierig wie es weitergeht?
Entweder morgen weiterlesen oder direkt zum Download
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