14. Kapitel / 1
Ungeduldiges Warten
Die Rückfahrt im Taxi verging zügig und Kira konnte
sich später beim besten Willen nicht mehr daran erinnern. Sie war gedanklich
immer noch bei Martin und liess den Abend mit ihm immer wieder Revue passieren.
In der noch verbleibenden Nacht träumte sie, dass Martin um ihre Hand anhielt
und morgens wachte sie mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht auf. Als das Haustelefon klingelte, dachte sie voller
Freude, dass es Martin sei. Aber es war Sammy, die wissen wollte, ob Kira Lust
auf einen Einkaufsbummel in Santa Barbara de Samanà hätte. “Das ist eine super Idee!” rief Kira und Sam meinte sie soll sich fix anziehen. “In 10 Minuten hole ich dich zum Frühstück ab. Miguel
hat heute frei und das Auto seines Vaters. Er will uns gerne die Stadt zeigen.” freute sich Sam. Kaum hatten sie das Frühstück
beendet, erschien Miguel und begrüsste die Mädels. “Guten Morgen, ihr Hübschen!” sagte er langsam, aber in gut verständlichem deutsch.
Samantha erzählte Kira, dass Miguel unbedingt deutsch lernen will und dass sie
jeden Tag ein bisschen üben. Kira war echt beeindruckt. Miguel lud die beiden Mädels
in den blitzblank geputzten Wagen und sie fuhren in die nun schon bestens
bekannte Richtung. Unterwegs hörten sie eine “Aventura”-CD und unterhielten sich lebhaft. Als sie in die
Stadt hineinfuhren, deutete Miguel nach links und sie sahen einen Ozeanriesen
vor Anker liegen. Einige kleinere Boote fuhren zwischen Anleger und
Kreuzfahrtschiff hin und her, um die Masse an Touristen in die kleine Stadt zu
schaffen. Sam und Kira waren erstaunt von der Grösse des Schiffes, so gross
hatten sie sich einen Kreuzfahrer nicht vorgestellt. Miguel parkte das Auto in
einer kleinen Seitenstrasse in der Nähe des Hafens. Langsam schlenderten alle
drei über den Malecòn (Hafenpromenade). Dort reihten sich etliche Verkaufsstände
mit Souvenirs, Kleidung, Schmuck, Gemälden und vielem mehr, aneinander. Mit
Baströcken bekleidete und weiss bemalte Männer führten Tänze der Ureinwohner
auf und von allen Seiten drangen Trommeln und Livemusik herüber. Miguel, dem
das Alles nichts Neues war, schmunzelte über seine Begleiterinnen, denn Sam und
Kira blieben alle paar Schritte stehen und hatten vor Begeisterung ganz rote
Gesichter. Gern liess er den Beiden ihre Freude und unterhielt sich inzwischen
mit Bekannten. Dann kaufte er kalte Getränke und sie legten auf einer Bank
sitzend eine kurze Pause ein. Fasziniert beobachteten die drei das bunte
Treiben. Sie verließen den Malecòn und wanderten an den hübschen
pastellfarbenen Häuschen des Pueblo Principe entlang. Kira entdeckte das
Tourismusbüro und ihr kam eine Idee. “Wartet bitte mal auf mich, ich gehe da kurz rein.” rief sie und als sie gleich darauf wiederkam, hatte
sie einen Packen Broschüren unter dem Arm. “Für meinen Reisebericht.” erklärte sie der fragend blickenden Samantha. “Nun muss es ja was werden!” lachte Sam und sie gingen gemächlich weiter. Miguel
wollte wissen, was die Damen kaufen möchten und brachte sie zu den
entsprechenden Geschäften. Sam konnte es nicht lassen und kaufte sich schon
wieder Schuhe. Kira fand in einer kleinen Boutique ein schickes zweiteiliges
Kleid und probierte es an. “Das nehme ich, ” dachte sie, “wenn ich mit Martin den Abend verbringe, muss ich ja
gut aussehen.” Sam begutachtete ihre Freundin und befand es
ebenfalls für gut. Genau richtig um Martin zu gefallen. Versicherte sie Kira.
Also schob Kira ihre Pesos über den Verkaufstresen und bekam dafür eine Tüte
mit dem Kleid. In einem weiteren Schuhladen (“also Sammy, meinst du nicht das reicht langsam?”) fielen Kira ein paar todschicke Sandaletten in der
gleichen Farbe ihres neuen Kleides auf. Sie probierte die Schuhe an und
kurzentschlossen kaufte sie die zierlichen Dinger. Der arme Miguel bekam
langsam richtig zu tun, denn als perfekter Gentleman liess er es sich nicht
nehmen, die Einkaufstaschen zu tragen. Zum Mittagessen kehrten sie in ein urgemütliches
Restaurant mit bequemen Bambusmöbeln ein. Miguel bestellte für alle drei eine
gemischte Fisch- und Meeresfrüchteplatte mit Beilagen und diese Spezialität des
Hauses schmeckte hervorragend. Sie waren anschliessend total satt und
verzichteten auf ein Dessert. Nach dem Essen besuchten sie den Markt. Es
wimmelte nur so von Menschen und Miguel passte gut auf, um seine beiden
Begleiterinnen nicht zu verlieren. Hier fand Kira für ihre Freundin Babsi ein
schickes T-Shirt und für ihre Mutter verschiedene Gewürze. Auch Samantha kaufte
Gewürze und für ihre Freundinnen ein paar Kleinigkeiten.
Neugierig wie es weitergeht?
Entweder morgen weiterlesen oder direkt zum Download
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