Freitag, 7. Juni 2013

17. Kapitel / 3


Langsam löffelten die Beiden und Carlos stellte zufrieden fest, dass er wohl Kiras Geschmack getroffen hatte. Dazu tranken sie einen leichten Weisswein. Als nächstes wurde gemischter Salat mit Garnelen und Zitronensahne-Dressing serviert. Während sie noch mit dem Salat beschäftigt waren, wurde ein Wagen neben den Tisch gerollt und vor ihren Augen wurde eine Platte mit verschiedensten gegrillten Fleischscheiben flambiert. Kira hatte das im Fernsehen schon gesehen und war hin und weg. Genüsslich verputzte sie ihr Fleisch und die leckeren Kartoffelbällchen die es dazu gab. Die gereichten Sossen waren einfach ein Gedicht. Kira dämmerte, dass es ein sehr teures Restaurant sein musste, denn auch an den Nachbartischen wurde nur das Feinste vom Feinen serviert. Als Nachspeise hatte Carlos ein Champagnersorbet ausgewählt und Kira war froh, dass er nach den ganzen Leckereien keine fette Sahnetorte geordert hatte. Nach dem köstlichen Mahl lächelte Kira Carlos glücklich an und ihm stand die Freude über die geglückte Überraschung ins Gesicht geschrieben. Kira überlegte schon, ob sie ihr Essen überhaupt bezahlen könnte, aber Carlos übernahm die Rechnung ganz selbstverständlich. Vergnügt schlenderten sie dann über die quirlige Einkaufsmeile und schauten sich gut sortierte Geschäfte und noch weitere Museen an. Vom Plaza de Espana hatten sie einen tollen Ausblick auf den Fluss Ozama und den Hafen von Sans Souci. Kira entdeckte ein Kreuzfahrtschiff und wurde einen kurzen Moment wehmütig. Aber Carlos liess ihr keine Zeit für verschwendete Gedanken und schon fuhren sie am Malecòn an all den teuren Luxushotels entlang. Auf der Avenida George Washington bog Carlos in die Einfahrt des Hotels Melià und ein livrierter Page half ihnen beim Aussteigen. Kira hatte keine Zeit zum Überlegen, was Carlos wohl nun vorhatte, denn schon fühlte sie sich wie ins Spielerparadies Las Vegas versetzt. Zum ersten Mal stand sie in einem richtigen Casino und bestaunte die pompöse Pracht mit offenem Mund. Carlos hatte inzwischen Jetons besorgt und führte sie erst einmal in den grossen Sälen herum. Als Kira sich alles eine Weile beguckt hatte, fragte Carlos: Na, mein Seestern, möchtest du ein Spielchen wagen? Und sie versuchten es an einem Roulettetisch. Leider war ihnen das Glück nicht sonderlich hold und deshalb probierten sie es an den Einarmigen Banditen. Kira und Carlos hatten jede Menge Spass und lachten wie zwei Kinder. Auch wenn sie am Ende alle Jetons verspielt hatten, war es ein einmaliges Erlebnis für Kira. Carlos führte sie zu einer Casino-Bar und Kira hatte plötzlich unheimliche Lust auf einen Kaffee. Als sie auf dem Barhocker sass, merkte sie, dass sie ganz schön kaputt war. Der heisse, starke und süsse Kaffee erweckte ihre Lebensgeister zu neuem Leben und sie fühlte sich rundherum glücklich. Hättest du Lust heute Abend noch etwas ganz Besonderes zu erleben? fragte Carlos sie mit flehendem Blick. Müssen wir nicht langsam zurückfahren? entgegnete Kira nach einem Blick auf ihre Uhr. Ich möchte dich an einem ganz besonderen Ereignis teilhaben lassen und wir würden morgen Vormittag wieder in Las Galeras sein. Bitte sag ja, du wirst es garantiert nicht bereuen! Kira überlegte: Sammy ist den ganzen Tag und wahrscheinlich auch die Nacht bei Miguel. Was die anderen Vier heute machen, weiss ich nicht. Warum sollte ich also alleine im Hotel herumhocken?! Martin hat sich natürlich nicht gemeldet, also warum denn nicht? Der Urlaub ist bald vorbei und Carlos gibt sich so außerordentlich viel Mühe…” Und zu Carlos gewandt sagte sie: Ja, klar, verrätst du mir, was wir machen werden? Carlos fiel ein riesen Felsbrocken vom Herzen und glücklich antwortete er: Nein, mein kleines Seesternchen, es ist ein grosses Geheimnis. Aber ich bin sicher, dass es dir gefallen wird! Er hob sie von dem Barhocker und drückte sie kurz an sich und küsste ihre Wange. Dann führte er sie aus dem Casino und sie stiegen in den BMW. Diesmal fuhren sie eine andere Route und Carlos spielte wieder den Reiseführer und erzählte Kira allerlei Wissenswertes über Gebäude, die Stadt und die Dominikanische Republik allgemein. 



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