Donnerstag, 16. Mai 2013

11. Kapitel / 3



Da schau, die vielen Seesterne! wies Martin sie auf die Meeresbewohner hin. Im glasklaren Meerwasser, durch das man sogar den Meeresgrund sehen konnte, tummelten sich etliche Seesterne in verschiedenen Grössen und den unterschiedlichsten Rot- und Orangetönen. Kira blieb fasziniert stehen und beobachtete die interessanten Tiere. In Natur und lebend hatte sie so etwas noch nie gesehen. Unterwegs begegneten ihnen einige Touristen und auch dominikanische Jugendliche und Pärchen. Die Brücke ist ein beliebter Anziehungsort. Für einen Film ist sogar schon, ich glaube es war Uschi Glas, über diese Brücke gewandelt. erzählte Martin. Er deutete mit seinem Arm nach rechts und erklärte Kira: Was du dort drüben siehst, ist der Nationalpark Los Haitieses. Und er berichtete von den vielen Höhlen, in denen Fledermäuse sich wohl fühlen, den Manggroven-Wäldern und den Tieren und Vögeln die dort beheimatet sind. Kira lauschte seinen Ausführungen und dachte bewundernd: Was er alles weiss, er ist ganz fantastisch! Über wieder sehr steile, leider ungesicherte Treppen, erreichten sie die erste Insel und schauten sich alles ganz genau an. Über das Meer hat man eine weite Sicht auf die Stadt und Kira gefiel es hier sehr gut. Sie wanderten über die Insel und Martin schlug vor, das letzte Stück Brücke zu überqueren. Dort angekommen suchte er ein schönes Plätzchen am Ende der kleinen Insel aus und sie machten es sich im weichen Gras bequem. Diese Insel dort weiter links ist die Cayo Levantado, besser bekannt als die Bacardi-Insel. Dort wurde angeblich der Werbespot für das bekannte Getränk gedreht. Seit ein paar Jahren gibt es auf Cayo Levantado ein 5-Sterne-Hotel, echter Luxus, aber ein Teil des Strandes ist immer noch öffentlich und viele Touries besuchen die Insel. führte Martin aus. Dann assen sie die mitgebrachten Empanadas. Kira schmeckten die gefüllten Teigtaschen sehr gut und mit grossem Appetit langte sie zu. Ein paar Empanadas später streckte sie sich wohlig im Gras aus und Martin bettete seinen Kopf auf ihrem Bauch. In Kira brannte eine Frage und schliesslich konnte sie nicht länger an sich halten und stellte sie Martin. Sie hatte etwas Angst vor der Antwort und ihre Stimme zitterte leicht: Bist du verheiratet oder sonst wie gebunden? Er zuckte leicht merklich zusammen, antwortete aber ruhig: Es gab eine Frau, Anne, die ich wirklich sehr geliebt habe und heiraten wollte. Damals war ich Student und echt arm. Also hatte ich ständig Nebenjobs um das Studium zu finanzieren. Anne und ich haben viel unternommen. Radtouren, Baggersee, Spaziergänge - halt alles mögliche, was ohne grossen finanziellen Aufwand geht. Ich war damals sehr glücklich. Anne auch, dachte ich zumindest. Es war kurz vor dem Ende des Studiums. Ich sparte von dem wenigen Geld das ich übrig hatte und kaufte einen zierlichen Verlobungsring mit einem kleinen Stein für sie. An dem Wochenende, als ich ihr die entscheidende Frage stellen wollte, kam sie in einem schicken Cabrio und neuem Designerfummel zu unserem Stammlokal. Sie sagte - es ist aus - und zeigte mir einen fetten Klunker an ihrer Hand. Ihr zukünftiger Mann, ein reicher Immobilienfritze, würde ihr endlich den Luxus bieten, den ich nie im Leben zusammenbringen würde. Na ja, also hab ich den Ring zurückgebracht, die letzten Prüfungen bestanden und meinen Rucksack gepackt. Am Flughafen habe ich für den nächsten startenden Flieger ein Ticket gekauft und bin so in der Repùblica Dominicana gelandet. Ich bin durchs Land gezogen, wenn das Geld alle war, hab ich bei der Ernte geholfen und nebenbei spanisch gelernt. Nach einer Weile hatte ich mich so an das Alles hier gewöhnt, dass ich nicht mehr zurück wollte. So bin ich in Santa Barbara de Samanà sesshaft geworden. Er schwieg eine Weile bevor er weiterredete: Seit dem hatte ich mehrere Beziehungen. Mal längere, mal kürzere. Meist kürzere. Die Frau, der ich nochmal einen Ring anbieten würde, war bisher nicht dabei. Beide schwiegen eine Weile. Dann fragte Martin: Und du? Gibt es einen Herrn Kramer oder einen zukünftigen Ehemann? Dabei schaute er sie aus seinen kornblumenblauen Augen durchdringend an. Nein. antwortete Kira. Ich bin ledig und eigentlich sind Männer ein rotes Tuch für mich. Ich hatte drei ernstere Beziehungen und alle endeten im Desaster. Kai-Uwe, bis vor drei Monaten mein fester Freund, konnte die Finger nicht von anderen Frauen lassen. Er machte oft Überstunden und als ich ihn einmal überraschen und unangemeldet abholen wollte, platzte ich herein als er gerade seine Sekretärin knutschte, mit beiden Händen unter ihrem kurzen Rock beschäftigt. Kira war erstaunt über sich selbst, dass sie Martin das erzählt hatte. Ausser ihm hatte sie es nur Babsi anvertraut und die war schliesslich ihre beste Freundin. In ihre Gedanken versunken lagen beide im Gras und Martin streichelte ihr zärtlich den Arm.
Nach einer Weile setzte Martin sich auf und erzählte Kira, dass in der Wintersaison mehrmals wöchentlich Kreuzfahrtschiffe den Hafen von Santa Barbara de Samaná anlaufen. Die Ozeanriesen spucken dann tausende von Touristen aus und das eher beschauliche Städtchen wimmelt nur so von Urlaubern aus aller Herren Länder. Martin erzählte ein paar lustige Anekdoten und langsam kehrte die gelöste Stimmung zwischen ihnen zurück. Als sie beschlossen zu gehen, zog Martin Kira auf die Füsse und sie landete direkt in seinem Arm. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Er zog sie noch ein wenig fester an sich und begann, sie ganz vorsichtig zu küssen. Seine Lippen strichen über die zarte Haut an ihrem Hals und er knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen. Ihr Unterleib zog sich pulsierend zusammen und sie fühlte ein ungekanntes Verlangen in sich aufsteigen. Er senkte seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie weich und zärtlich. Ihre Lippen öffneten sich und sie verschmolzen in einem immer leidenschaftlicher werdenden Kuss. Behutsam streichelten seine warmen Hände über ihren nackten Bauch. Kira dachte sie würde vor Lust vergehen, als seine tastenden Fingerspitzen ihre harten Brustwarzen berührten. Sie steckte ihre Hände unter sein hellblaues Poloshirt und berührte seinen Rücken. Ein Schauer der Erregung rann Martin über die Haut. Plötzlich hörten sie laute Stimmen hinter sich und drehten sich um. Eine ganze Schar Touristen steuerte genau auf sie zu. Da der verzauberte Moment so schlagartig verdorben war, gingen sie Hand in Hand zurück. Kira fühlte sich wie auf einer rosaroten Wolke und als sie Martin verklärt anlächelte, strahlte er sie ebenso verliebt an. Zu viele Leute waren unterwegs und Martin versuchte nicht noch einmal sie zu küssen. Wie süss, dachte Kira er will mich wohl nicht ins Gerede bringen…” und kicherte leise vor sich hin. Sie schlenderten noch einige Zeit durch die Stadt und Martin sagte bedauernd: Ausgerechnet heute ist ein wichtiges Meeting im Tourismusbüro, wo alle Guides erscheinen müssen. Ich würde den Abend viel lieber mit dir, ganz allein, verbringen. Kira war etwas enttäuscht, erinnerte sich aber an die Show heute Abend und dass sie versprochen hatte, zu kommen. Also fuhr Martin sie im Jeep zurück zum Hotel. Er sagte: Bitte gib mir deine Handynummer. Ich rufe dich an und wir machen etwas zusammen. Okay? Kira sagte ihre Nummer an und Martin speicherte sie auf seinem Handy. Kurz vor dem Hotel hielt er noch einmal an und nahm ihr Gesicht in beide Hände. “Bitte nicht traurig sein Kira. Wir haben alle Zeit der Welt. Alles wird wunderschön - ich verspreche es dir. und er küsste sie noch einmal ganz zärtlich.




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