Samstag, 13. April 2013

2. Kapitel / 4



Das Essen verlief glatt und ohne weiteren Zwischenfall und danach breitete sich eine dämmrige Ruhe im Passagierraum aus. Die meisten Mitreisenden gönnten sich ein Nickerchen und auch Kira schlief bald wieder ein. Sie konnte zum Glück  gut schlafen und so verging die Zeit recht angenehm. Nach fast 10 Stunden machte sich die Boeing zum Landeanflug auf den Zielflughafen Samaná - El Catey bereit und Kira war froh, das Flugzeug wieder verlassen zu können. Den anderen Passagieren erging es ähnlich, denn kaum war die Maschine zum Stillstand gekommen, brach wieder Hektik aus und Alles drängelte zum Ausgang. Und dann war es endlich soweit: Kira betrat zum ersten Mal in ihrem 25 Lenze zählenden Leben die República Dominicana. Es war ein tolles Gefühl und sie lächelte vergnügt in sich hinein. Na, Sie haben wohl gerade rosarote Elefanten vorbeitraben sehen oder warum sonst gucken Sie so verträumt? Martin liess es sich nicht nehmen, sie zu piesacken, aber Kira liess den blöden Spruch einfach an sich abprallen und schenkte dem Absender nur einen vernichtenden Blick. Aber der war schon mit seinem Köfferchen in Richtung Ausgang unterwegs. Nachdem Kira endlich ihren Koffer vom Laufband gezerrt hatte, strebte auch sie in freudiger Erwartung dem Freien entgegen. Wow! entfuhr es ihr, als sie das recht kleine Flughafengebäude verliess und in die samtweiche dominikanische Nacht hinaustrat. So viele Palmen! Und die Luft roch und schmeckte so anders, so aromatisch und angenehm warm. Der Nachthimmel war mit unzähligen Sternenpünktchen übersät und sah wunderschön aus. Sie hörte Musik und sah lauter gutgelaunte Menschen - für Kira war dieser Moment des Staunens ein tiefgehendes Erlebnis. Eine nett aussehende Frau kam auf sie zugeeilt und fragte: Sind Sie Frau Kramer? Kommen Sie bitte, unser Bus zum Hotel steht dort drüben bereit! Ein charmanter dunkelhäutiger Mann nahm ihr den Koffer ab und so blieb Kira keine Zeit mehr, die ersten Eindrücke der dominikanischen Nacht zu geniessen. Auch Martin stand schon am Bus und unterhielt sich angeregt mit dem Fahrer. Als Kira vorbeiging, sagte Martin gerade etwas auf spanisch zu ihm und beide Männer lachten schallend.  Als die Fahrt begann, stellte sich die nette Frau als Nadine und Repräsentantin des Reiseunternehmens vor. Sie erzählte kurz etwas über die Fahrtroute und in welcher Reihenfolge man die einzelnen Hotels anfahren würde. Dem entnahm Kira, dass sie bis zum letzten Aussteigehalt mitnahren würde. Schade nur, dass man in der Dunkelheit nicht viel von der vorbeihuschenden Landschaft sehen konnte. Nach relativ kurzer Fahrtzeit hielt der Transferbus im Städtchen Santa Barbara de Samaná, wie Nadine erklärte, an und nur Martin stieg aus. Er wünschte allen Reisenden einen superschönen Urlaub und sprang aus dem Fahrzeug. Als der Reisebus an ihm vorbeifuhr winkte er Kira zu und schickte ihr eine Kusshand zum Abschied. Kira entfuhr ein Seufzer, insgeheim hatte sie gehofft, dass Martin auch bei ihr im Hotel untergebracht sein würde. Nun war sie doch ein ganz klein wenig enttäuscht. Der neugierige Olli fragte Nadine warum der Mann denn nicht mit zum Hotel fährt. Breitwillig erklärte Nadine, dass er hier in Santa Barbara de Samaná wohnt, der Guide für bestimmte Touren ist und nur zum Urlaub in Deutschland war. Kira staunte, denn sie hatte angenommen, dass der Martin auch als Tourist unterwegs war. Wirklich bedauerlich, denn nun würde sie den Kerl bestimmt nie wiedersehen! Das erste Hotel war erreicht und ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf das Aussteigen der Gäste. Auch Olli nebst genervter Mama stiegen hier aus und Kira war nicht unbedingt traurig darüber. Mit Kindern hatte sie einfach noch nie etwas am Hut. Nach knapp zwei Stunden Fahrtzeit erreichten die letzten Mitfahrenden endlich ihre Unterkunft in Las Galeras: das Vier-Sterne-Hotel mit dem schönen Namen Paradiso. Viel bekam Kira in dieser Nacht nicht mehr mit, denn sie war jetzt nur noch kaputt und müde. Glücklicherweise ging das Einchecken zügig vonstatten, so dass sie binnen kurzer Zeit ins Bett kriechen konnte und sofort fest einschlief.




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