Donnerstag, 9. Mai 2013

10. Kapitel / 2

Ein leichter Wind war aufgekommen und in der Ferne türmten sich Wolkenberge. Der nächste Abstecher führte zum Strand “Fronton”. Hier beschlossen die Deutschen ein kleines Picknick zu veranstalten und alle sieben ließen sich die im Hotel vorbereiteten Sandwiches schmecken. Zum Trinken gab es kühles Bier oder Cola. Nach dem Essen räumten sie schnell ihren Müll in eine bereitstehende Tonne und bestiegen das kleine Boot. Jetzt ging die Fahrt wieder zurück, Richtung Las Galeras. Der Wind war inzwischen stärker geworden und der Kahn sprang regelrecht von Welle zu Welle. Die jungen Frauen krallten sich an den Sitzbänken fest, weil sie, sobald das Boot auf die Wasseroberfläche traf, hüpften wie Hartgummibälle, aber keine hatte wirklich Angst. Thomas riss wie immer Witze und alle waren relativ entspannt und gut drauf. Zwischen Angel und Juan entspann sich eine Diskussion. Es ging darum, die Fahrt am Hotel abzubrechen oder noch wie geplant, den Strand von Rincon zu besuchen. Sam hörte den Beiden zu und übersetzte für Kira. Alles konnte sie nicht verstehen, denn der Wind riss die Worte den Männern förmlich von den Lippen. Miguel der sich nun einmischte, plädierte für einen Abbruch der Tour, aus Sicherheitsgründen. Aber Juan liess sich weder von Angel noch von Miguel umstimmen. So wurde die Fahrt also fortgesetzt und sie schipperten wieder am Hotel Paradiso vorbei. Diesmal blieben die Gebäude links von ihnen zurück. Durch das inzwischen ganz schön hohe Wellen schlagende Meer, kämpfte sich das kleine Boot in ca. 250 m Abstand zum Ufer in Richtung Rincon. Langsam wurde es den Mädels etwas mulmig und sie hofften, dass sich das Wetter wieder bessern würde. Dann fuhren sie um die letzten Felsen der Bucht und der Strand von Rincon war schon zu erkennen. Alle atmeten erleichtert auf, nun würden sie bald den Strand erreichen. Doch sie hatten sich zu früh gefreut! Mit blubbernden Geräuschen gab der Motor seinen Geist auf und das Boot drehte sich auf den Wellen wie eine Nussschale. Angel versuchte fieberhaft den Motor wieder zum Laufen zu bringen, leider vergeblich. Miguel fluchte laut, er hatte über Handy Hilfe herbeirufen wollen, bekam aber kein Netz. Die Frauen hatten sich auf den Boden gekauert, um nicht aus dem Kahn gerissen zu werden. Die Wellen klatschten in das kleine Boot und es füllte sich zusehends mit Wasser. Alle suchten verzweifelt nach einem Gefäss zum Schöpfen, aber mehr als zwei  alte Kanister ließen sich nicht finden. Also schöpften die Mädels mühselig mit den Händen das Wasser aus dem Boot. Thomas brüllte gegen den Wind: Schwimmwesten? Paddel? Juan schüttelte mit starrem Blick nur stumm seinen Kopf. Die Lage wurde immer aussichtsloser und Miguel und Angel sprangen in das aufgewühlte Meer, um den Kahn schwimmend zum rettenden Ufer zu ziehen. Allerdings erwies sich auch das als aussichtsloses Unterfangen, die peitschende See war viel stärker als sie.


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